VLN: Manthey Racing sichert sich ersten Gesamtsieg 2010
Am vergangenen Samstag stand die Eifel nach langer Winterpause wieder im Zeichen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Viele Anhänger und Fans der Serie waren angereist, um sich das erste Kräftemessen der Spitzenteams bei der 57. ADAC Westfalenfahrt nicht entgehen zu lassen. Und sie wurden nicht enttäuscht, sah man doch vor allem in der Anfangsphase einen hochgradig spannenden Lauf, der am Ende noch von vielen kleineren Positionskämpfen und einem bunten Podium ergänzt wurde. Der erste Gesamtsieg ging nach vier Stunden an die Truppe von Manthey Racing mit Marcel Tiemann, Marc Lieb und Timo Bernhard. Mattias Ekström und Emmanuel Collard erreichten im Abt-R8 den zweiten Rang vor dem #742 BMW M3 von Augusto Farfus, Pedro Lamy und Uwe Alzen.
Zu Beginn lag das Zepter allerdings noch in den Händen von Johannes Stuck, der mit dem Audi R8 LMS von der Pole-Position aus ins Rennen ging. Eine Runde lang konnte sich der Pilot von Black Falcon Racing gegen den Markenkollegen Frank Stippler wehren, doch Phoenix Racing sollte in der zweiten Runde die Führung übernehmen und danach vorerst das Renngeschehen diktieren. Timo Bernhard, der nach dem Start etwas zurückgefallen war, sah sich in einer Kampfgruppe mit Mattias Ekström, Oliver Kainz, Frank Biela und Richard Lietz wieder. Uwe Alzen, Startfahrer auf dem ersten BMW M3 von BMW Motorsport, kämpfte sich an die Gruppe ebenfalls noch heran. Währenddessen baute Stippler seinen Vorsprung binnen zwei Runden auf gute 20 Sekunden aus.
Nach etwas mehr als einer Stunde kann sich Black Falcon wieder an die Spitze setzen. Man hatte einen frühen ersten Stopp eingelegt und war dadurch zurückgefallen. Gejagt wurde das Meisterteam von drei weiteren Audi-Mannschaften, erst auf der fünften Position war Timo Bernhard auf dem 911 GT3 R unterwegs. Der zweite Boxenstopp von Stuck spielte die Führung wieder Ekström und Collard zu, die jetzt unter Druck der beiden Phoenix-R8 gerieten. Doch kurz nachdem man zur Rennhalbzeit den ersten Platz erobert hatte, kam der Audi von Stippler, Basseng und Kaffer mit technischen Problemen an die Box. Das Rennen war für das Trio hier vorzeitig beendet.
In der letzten Rennstunde kamen die beiden Spitzenreiter zeitgleich an die Box, Marcel Tiemann übernahm die Führung und bahnte sich seinen Weg durch den Verkehr. Eine halbe Stunde vor Schluss musste aber auch das Manthey-Trio zum letzten Service an die Box kommen. Ganz knapp behauptete man beim Herausfahren die Platzierung vor Rostek, Ludwig und Biela im noch verbliebenen Audi R8 von Phoenix Racing. Ekström und Collard, die auf die dritte Position zurückgefallen waren, mussten sich nun gegen Augusto Farfus im BMW wehren. Der Brasilianer war den beiden Piloten dicht auf den Fersen. Der Ausfall der zweiten Phoenix-Mannschaft zementierte dann die Reihenfolge auf dem Podium.
Somit überquerten Marcel Tiemann, Marc Lieb und Timo Bernhard nach vier Stunden die Ziellinie als erste Gesamtsieger 2010. Die Rennpremiere des 911 GT3 R glückte mit Bravour. Mattias Ekström und Emmanuel Collard belegten Rang zwei vor Uwe Alzen, Augusto Farfus und Pedro Lamy, die für BMW Motorsport das Podium komplettierten. Dirk Adorf, Dirk Müller und Dirk Werner hatten das Schwesterfahrzeug schon früh in der Box abstellen müssen. Erfolgreich verlief auch das Debüt des Hybrid-Porsche, der mit Bergmeister, Lietz und Ragginger auf dem sechsten Gesamtrang ins Ziel kam. Zufrieden sein dürfte auch Schubert Motorsport, beim ersten Härtetest des Jahres belegte man die Plätze neun und elf.
„Das ist ein super Einstand mit dem neuen Porsche“, freute sich Lieb nach dem Rennen. „Wir hatten heute keinerlei Probleme. Das Team rund um Olaf Manthey hat den Wagen perfekt vorbereitet und uns eine gute Basis zur Verfügung gestellt.“ Auch BMW-Pilot Uwe Alzen gibt sich nach dem ersten Saisonlauf positiv gestimmt: „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben im Vorfeld sehr viel getestet. Die Schnitzer-Truppe arbeitet extrem professionell. Uns fehlt im Gegensatz zu unseren Mitstreitern noch etwas Topspeed – aber daran werden wir arbeiten.“ Der zweite Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, das 35. DMV 4-Stunden-Rennen, findet am 10. April statt.