Nürburgring: Comeback von Walter Röhrl nimmt weiter Formen an
Schon Anfang Januar wurde die Motorsportwelt mit einer erfreulichen Nachricht überrascht. Damals kündigte der zweifache Rallye-Weltmeister Walter Röhrl in Zusammenarbeit mit Porsche an, bei den 24 Stunden am Nürburgring auf einem serienmäßigen 911 GT3 RS starten zu wollen. Nun hat man Röhrl drei erfahrene Teamkollegen für sein Renncomeback zur Seite gestellt, die der Virus „Grüne Hölle“ ebenfalls schon seit einiger Zeit befallen hat. Durch zahlreiche Einsätze bei Deutschlands größtem Langstreckenrennen sammelten der ehemalige DTM-Pilot Roland Asch sowie die beiden Journalisten Horst von Saurma-Jeltsch und Chris Harris bereits viele Rennkilometer auf der „härtesten“ Rennstrecke der Welt.
Mehr als ein Dutzend Mal war der zweifache DTM-Vizemeister Roland Asch bereits beim 24-Stunden-Rennen in der Eifel am Start. 2004 belegte er sogar Platz fünf im Gesamtklassement. Darüber hinaus kennzeichnet den 59-jährigen Schwaben eine enge Verbundenheit zu Porsche und Zuffenhausen/Weissach. Gleich dreimal hintereinander gewann er den Porsche 944 Turbo Cup, den Porsche Carrera Cup Deutschland entschied er 1991 zu seinen Gunsten. 2010 schnupperte Asch bereits Langstreckenluft, als er bei den 24 Stunden von Dubai auf einem Porsche 911 GT3 Cup unterwegs war.
Auch Horst von Saurma-Jeltsch, Chefredakteur der „sport auto“, war ebenfalls schon im 944 Turbo Cup aktiv, damals sogar als Teamkollege von Asch. Seit 1988 bestritt der 55-Jährige bereits über 20 Mal das 24-Stunden-Rennen Nürburgring. Als Journalist ist er regelmäßig bei Testfahrten auf der Nordschleife unterwegs. Der britische Motorjournalist Chris Harris fuhr 1999 das erste Mal auf der Nordschleife. Vier Mal absolvierte der jüngste Fahrer im Team mittlerweile den Langstreckenklassiker in der Eifel, zuletzt 2007 mit einem Porsche 911 GT3 Cup. Um sich optimal auf die bevorstehende Herausforderung vorzubereiten, werden Röhrl und seine Mitstreiter mit ihrem 450 PS starken Porsche 911 GT3 RS bei zwei VLN-Rennen an den Start gehen.
„An die Strecke und das Auto werden wir uns sicherlich sehr schnell gewöhnen“, ist sich Röhrl sicher. „Ein wenig üben müssen wir wohl die Abläufe beim Boxenstopp. Mein letzter Fahrerwechsel im Renntempo liegt immerhin 17 Jahre zurück. Die Nordschleife ist und bleibt die härteste Rennstrecke der Welt“, stellt er nochmals heraus. „Egal, ob Chassis oder Fahrwerk. Das Fahrzeug in seiner Gesamtkonstruktion ist einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang einer unglaublichen Belastung ausgesetzt. Auch was die Piloten betrifft: Ich bin auch bei den 24 Stunden von Le Mans und Daytona gefahren, aber auf diesen Strecken hat man auch Entspannungsphasen. Wer über die Nordschleife fährt, hat keinen Meter Zeit für Erholung.“
Auch kehrt Röhrl nicht nur des Erlebnisses halber wieder auf die Rennstrecke zurück: „Ich bin Porsche-Repräsentant und auch in die Entwicklung der Fahrzeuge involviert. Daher liegt es sehr nahe, dass ich beim Härtetest des Porsche GT3 RS auf der Nürburgring-Nordschleife mit an Bord bin. Ein 24-Stunden-Rennen lohnt sich meiner Meinung nach nur, wenn man ein siegfähiges Auto und eine realistische Chance auf den Gesamtsieg hat. Schon ein dritter Rang ist umsonst. In diesem Jahr geht es mir darum, auf das Auto gut aufzupassen und den GT3 RS heil über die Runden zu bringen.“