Lotus Evora Rennversion
Lotus plant mit dem Evora Type 124 Endurance Racecar einen neuen Anlauf in der GT4-Klasse. Der Type 124 (ausgesprochen One Twenty Four) ist die Rennversion des aktuellsten Strassenmodells von Lotus. Sein Debüt gibt der Wagen beim 24 Stunden-Rennen am Nürburgring, wo der Evora seine Rennkarriere in diesem Jahr beginnen soll. Daneben sind auch Auftritte bei den Merdeka Millennium 12 Hours (Sepang, Malaysia) im August 2010, den BritCar 24 Hours (Silverstone, Großbritannien) im Oktober 2010 und den Dubai 24 Hours (Dubai Autodrome, VAE) im Januar 2011 geplant.
Der Evora Type 124 ist mit einer renntauglichen Version des Toyota V6-Mittelmotors ausgestattet, bei dem die Leistung etwa knapp 400 PS betragen wird. Ins Auge gefasst haben die Entwickler bei Lotus ein Kampfgewicht von knapp 1.200 kg, was das Auto für die SP10/GT4-Klasse empfehlen würde. Darüber hinaus wird der Wagen mit einem Sechsgang-Sequential-Renngetriebe mit Schaltwippe, einen den FIA-Spezifikationen entsprechenden Überrollkäfig, ein 120-Liter-ATL-Kraftstoffsystem und Brandlöschsystem nach FIA-Vorschrift sowie Aerodynamikteilen aus Kohlefaser ausgestattet. Der Wagen wird vorne und hinten mit 6-Kolben-Bremssätteln von AP Racing, einem renntauglichen Bosch-ABS-System, vierfach verstellbaren Stoßdämpfern und einstellbaren Stabilisatoren ausgerüstet. Er läuft auf 18 Zoll-Felgen mit profillosen Pirelli-Rennreifen; die Radbreiten sind im Vergleich zum Straßenwagen vorne auf 9 ½ J und hinten auf 11 J erhöht worden.
Lotus plant im kommenden Jahr - dank einer nicht unerheblichen Finanzspritze der asiatischen Besitzer - somit nicht nur das F1-Comeback. Auch bei den Strassensportwagen soll Flagge gezeigt werden. Dafür hat man mit Motorsportchef Claudio Berro einen erfahrenen Mann aus dem Fiat-Konzern verpflichtet, der schon Erfahrungen bei Ferrari und Maserati gesammelt hat. Bislang waren die Einsätze von Lotus mit dem Two-Eleven und dem Exige eher von den Bemühungen geprägt, Anschluss an die Konkurrenz zu finden. Nun soll mit dem Evora ein konkurrenzfähiges GT-Produkt auf die Räder gestellt werden. Es bleibt für die Briten zu hoffen, dass das Unterfangen dieses Mal gelingen möge.