VLN - Manthey-Racing sichert sich 5. Sieg in diesem Jahr
Für Olaf Manthey ist 2009 bisher eine der erfolgreichsten Saisons, die er in der BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft verzeichnen durfte: Von sieben absolvierten Rennen überquerte bei fünf davon sein Porsche 997 GT3 RSR als Erster die Ziellinie, zuletzt beim 32. RCM DMV Grenzlandrennen am vergangenen Samstag mit Marcel Tiemann, Marc Lieb und Arno Klasen am Steuer.
Zu Beginn des Rennens sah es jedoch überhaupt nicht so gut wie am Ende aus, während der ersten Runde fiel Startfahrer Klasen zeitweise aus den Top10 heraus, nachdem man von der zweiten Startposition gestartet war. Auch Chris Mamerow konnte seine Pole-Position nicht verteidigen, Sascha Bert spielte auf der Start- und Ziel-Geraden die volle Leistung der Dodge Viper aus und katapultierte sich vom dritten Startplatz noch vor der ersten Kurve in Führung. Die genauen Platzierungen aus der Qualifikation kann man in unserem Qualifikationsbericht nachlesen.
In den ersten beiden Umläufen führte Bert das Feld durch die „Grüne Hölle“, zu Beginn von Runde drei bremste sich jedoch Chris Mamerow Eingangs der Mercedes-Arena an der Viper vorbei und übernahm wieder die Spitze. Auf dem Grand-Prix-Kurs duellierten sich die beiden Kontrahenten nochmals Ausgangs der NGK-Schikane, auch Adorf hatte zu diesem Zeitpunkt aufgeschlossen. So kam es bei einer Überrundung eines 1er BMWs zu einem Missverständnis: Bert versuchte den zu Überrundenden bei der Auffahrt auf die Nordschleife auf der Außenseite zu überholen, kollidierte dabei leicht mit dem Kontrahenten, dieser zog nach links und berührte auch Adorf, wodurch ein kleiner Rückstau entstand und Frank Biela den Ford GT mit seinem Audi R8 LMS hinten links traf. Am Ende der Runde mussten beide die Box ansteuern, um ihre Schäden beheben zu lassen (Ford GT hinten links beschädigt, R8 vorne rechts). Damit waren zu diesem frühen Zeitpunkt bereits zwei Podiumsanwärter ohne größere Chancen für die restlichen 3,5 Stunden.
Nach der turbulenten ersten Runde kam Arno Klasen im Laufe der Zeit wieder weiter nach vorn, durch die Kollision von Adorf und Biela lag das Manthey-Fahrzeug nach der vierten Runde wieder auf Position 4, direkt vor den Teamkollegen im Cup S. Dominik Schwager konnte sich in der ersten Stunde bis auf P3 im Alzen Porsche vorarbeiten, jedoch ging in Runde 5 das Favortitensterben an der Spitze weiter, als Schwager ebenfalls die Box unplanmäßig aufsuchte. Nach einem kurzen Check steuerte der gebürtige Münchner erneut sein Team an, Grund dafür war, dass das Fahrzeug nicht mehr geradeaus fuhr, der Fehler konnte jedoch nicht lokalisiert werden. Als letzter schied Sascha Bert nach Runde sieben durch einen Reifenschaden aus der Führungsgruppe aus, zuvor lag die Viper mit etwas mehr als 10 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Rang.
Nachdem alle Teams ihren ersten Stop absolviert hatten, war es Marc Lieb, der im Manthey-Porsche das Feld anführte. Chris Mamerow lag mit 30 Sekunden Rückstand dahinter auf Position 2, doch dieser Rückstand wurde während dem zweiten Stint immer größer und wuchs auf zeitweise 50 Sekunden an. Dahinter hielten das zweite Manthey-Fahrzeug von Hahne, Krumbach und Lietz P3 inne. Das Trio auf dem RSR kontrollierte ab diesem Zeitpunkt den Vorsprung und überquerte schließlich als Erster die Ziellinie, Mamerow brachte einen zu keiner Zeit gefährdetet zweiten Rang nach Hause. Lediglich Richard Lietz sorgte in den Schlussminuten für Spannung auf der Strecke: Zusammen mit Oliver Jarvis, der den letzten Stint auf dem Phoenix-Audi R8 fuhr und auf Position 3 lag, flog der Österreicher Stoßstange an Stoßstange durch die „Grüne Hölle“, schaffte es jedoch nicht, am Engländer vorbeizukommen. „Ich wollte auf dem GP-Kurs überholen, bin dann aber im Verkehr stecken geblieben“, so Lietz. „Auf der Nordschleife war Oliver dann einfach schneller – ich war jedenfalls am absoluten Limit.“ Dennoch standen Lietz / Hahne / Krumbach am Ende auf dem Treppchen, denn aufgrund eines Vergehens unter gelber Flagge bekamen Dennis Rosteck, Nicki Thiim und Oliver Jarvis eine Runde abgezogen und landeten deshalb auf Gesamtrang 11. Oliver Kainz und Christoher Haase fuhren mit dem von Mühlner Motorsport eingesetzten Porsche 997 GT3 Cup S auf Position 4, was Platz 3 in der Sp9 bedeutete.
Chris Mamerow vollbrachte mit P2 eine besondere Leistung, denn alleine pilotierte er den 997 GT3 Cup S über die Distanz von vier Stunden und fand nur bei den Boxenbesuchen kurze Zeit zum Erholen, zeigte aber trotzdem volle Konzentration über das ganze Rennen und leistete sich auch keine Fehler: „Ich habe über vier Stunden 100 Prozent gegeben. Das war ganz schön happig, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht. Mein Auto war heute perfekt, den Grundstein für die Podiumsplatzierung habe ich im ersten Stint gelegt“, wie er im Ziel erklärte.
Matthias Weiland und Andzej Dzikevic entschieden die Porsche Cup Klasse für sich und beendeten das 32. RCM DMV Grenzlandrennen auf Gesamposition 5. Jörg Otto und Christian Menzel wurden Zweite, David Horn und Rodney Forbes komplettierten das Podium der Cup 3. Die SP6 gewannen Stefan Rösler, Christoph Koslowski und Mike Stursberg auf dem BMW Z4 M Coupé vor Marco Schelp und Thomas Kapeller im BMW M3 vom Team Rowe Motorsport. Bei der Sp6 rundeten Torsten Krey, Pierre de Thoisy und Thierry Depoix die Top 3 ab.
In der Meisterschaft führen weiterhin Michael Flehmer und Rolf Derscheid vor dem Black Falcon Trio Christer Jöns, Alexander Böhm und Sean Paul Breslin. Auf dem dritten Rang liegen Marc Wolf und die beiden Fritzsche-Brüder.
Der nächste Lauf zur BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet mit dem 41. ADAC Barbarossapreis am 03.10.2009 statt.