24h am Ring: Die SP9/GT3-Klasse unter der Lupe
Mit der Einführung einer eigenen Klasse für GT3-Fahrzeuge hat der ADAC Nordrhein eine langfristige Entscheidung über die Klasseneinteilung bei den 24 Stunden am Nürburgring getroffen, die sich als richtungsweisend erweisen könnte. Denn erstmals wurde eine internationale Fahrzeugklasse, die nicht auf dem Hubraumklassensystem der VLN basiert, in das Regelwerk eingebunden – und gleich durch Nivellierung der anderen Fahrzeugklassen auf ein theoretisch siegfähiges Niveau gebracht. Damit trug man auch dem Fakt Rechnung, dass Audi und Porsche diese Klasse vorbehaltlos unterstützten – und sich wahrscheinlich in dieser Klasse nicht nur um den Klassen- sondern auch um den Gesamtsieg ein gnadenloses Rennen mit den besten SP7-Teams liefern werden.
Auf die vier Audi-Teams von Abt-Sportsline und Phoenix Racing unter den 22 Startern in der Klasse sind wir bereits vor einigen Wochen eingegangen. Alleine das Niveau der Besetzung dieser Autos ist eine Kampfansage an die etablierten Nordschleifen-Teams. 2009 dürfte als der erste ernst zu nehmende Angriff Audis auf den Sieg bei den 24h seit Bestehen des Klassikers gelten. Noch nie hat Audi die 24h gewonnen, während Porsche, BMW und Ford bereits massig Siege einheimsen konnten.
Die Zuffenhausener schicken in der Eifel gleich 11 Teams in dieser Klasse in die Schlacht. Mantheys #2 mit Collard, Henzler, Lietz und Dirk Werner dürfte mehr als nur ein Backup im Kampf um den Sieg sein. Dieses Auto ist mindestens genauso auf den Gesamtsieg gepolt wie die Vorjahressieger aus dem selben Team. Auch Uwe Alzens Team schickt neben einem SP7 ebenfalls ein Fahrzeug in der SP9 ins Rennen, das mit Alzen, Sascha Bert, Lance David Arnold und Christopher Mies ebenfalls stark besetzt ist. Ein überraschendes Comeback gibt es von Mamerow Racing. Nachdem die Absage erst frisch verkündet wurde, bringt man nun doch einen Porsche mit Jörg Bergmeister und Marino Franchitti an den Start. Das in Dubai schon starke Besaplast-Team mit Roland & Sebastian Asch sowie Martin Tschornia und Franjo Kovac muss man bei problemfreier Fahrt für ein Top-10-Finish im Auge haben. Neben der etablierten Mühlner Motorsport-Mannschaft haben noch die Teams von CC Car Ccollection, RDM, Horn Motorsport, Steam Racing und Willie Moore Porsches in der SP9 genannt.
Farbe in die Klasse kommt durch die Teams von Alpina, die mit zwei BMW B6 und Johannes Stuck im Lineup glänzen, sowie Raeder Motorsport, die den mit Mutsch / Hennerici / Adorf / Tilke stark besetzten Ford GT auf der Nordschleife debütieren. Ob der Bolide die 24h problemfrei überstehen kann, wird hier die Kernfrage sein. Schliesslich steht in diesem Jahr nur eine Dodge Viper am Start, die dieses Mal aber nicht von Zakspeed sondern von der Mintgen Motorsport Mannschaft eingesetzt wird.