24h-Rennen am Ring öffnet sich den GT3
Der ADAC Nordrhein hat erste Informationen bezüglich des neuen Reglements zum 24h Rennen Nürburgring bekannt gegeben. Auffälligste Neuerung aus Sportwagensicht ist die Einführung der Klassen Sp9 und Sp10 für GT3- bzw. GT4-Fahrzeuge.
Nachdem immer wieder GT3-Fahrzeuge - wie letztes Jahr die Kissling Corvette Z06 oder auch der Aston Martin DBRS9 - auf der Nordschleife ihr Gastspiel gaben, führt man nun eine eigene Klasse für die GT3-Boliden ein. In dieser Klasse dürfen alle von der FIA/SRO GT3 homologierten Fahrzeuge ohne größere Veränderungen an den Start gehen. Modifikationen, die der Sicherheit und der Zuverlässigkeit dienen, können aufgrund der besonderen Ansprüche der Nordschleife durch einen Antrag bei der FIA nachhomologiert werden. Wie auch im ADAC GT-Masters oder der FIA GT3 EM müssen alle Änderungen, welche die FIA im Sinne der Ausgeglichenheit der GT3 Boliden beschließt, übernommen werden. Dies können Modifikationen wie zum Beispiel Zusatzgewichte oder kleinere Restriktoren sein. Ähnliches gilt für die Sp10, die auf die GT4-Homologation zurückgreift, wobei dort die SRO statt der FIA Modifikationen abnicken muss. In diesen Klassen gilt nicht die übliche Hubraumbeschränkung von 6,2 Liter aus der SP8, sondern die von der FIA bzw. SRO anerkannten Hubraumwerte.
Schon lange zeichnete sich ab, dass zur nächsten Saison das technische Reglement der VLN und des 24h Rennens erneut Einschränkungen für die schnellen Fahrzeuge aufweisen wird. Bereits für dieses Jahr beschnitt man die Aerodynamik der Klassen Sp7 und Sp8, um die Zeiten einzubremsen. Dennoch fuhren Fahrzeuge wie der 997 GT3 RSR von Manthey-Racing oder die Zakspeed-Dodge Viper regelmäßig Qualy-Runden jenseits der 8:15. Man ist also wieder dort, wo man 2007 aufgehört hatte. Um die Rundenzeiten wieder auf das angepeilte Niveau von 8:30 min. zu bringen, werden die Fahrzeuge der Klassen Sp6, 7, 8 und E1XP mit einem hubraum- und fahrzeuggewicht-abhängigen Luftmengenbegrenzer ausgestattet. Die Hubraumbegrenzung in der Sp8 beträgt weiterhin bei 6200ccm.
Die neu geschaffene SP8T ist eine Klasse speziell für Autos mit Turboaufladung mit einem Hubraum von 2500-4000ccm. Damit die Motorleistung nicht ausufert, greift man hier ebenfalls auf Luftmengen- und auch einen Ladedruckbegrenzer zurück.
Darüber hinaus gab es in der Vergangenheit immer wieder kritische Äußerungen besonders von Fahrern und Teams aus der SP8, die sich gegenüber der SP7 und der dort eingeschriebenen Porsche-Armada aufgrund des höheren Basisgewichtes benachteiligt fühlten. Dies wird sich nun ändern, denn das Mindestgewicht ist für die Sp6, Sp7, Sp8 und Sp8T mit 1200kg das selbe. Somit dürfte es für die Porsche-Teams schwerer werden, jene Dominanz fortzusetzen.
Um die Geschwindigskeitsunterschiede zwischen den Top Fahrzeugen und den kleinen Autos geringer zu gestalten, sollen ab 2009 keine Fahrzeuge unter 1750ccm mehr zum 24h Rennen zugelassen werden. Eine bittere Entscheidung für die Mannschaften, die viel Freizeit und Geld in ihre kleinen Boliden gesteckt haben, jedoch teilte die Pressestelle der VLN mit, dass man dort auch 2009 Klassen wie die SP1 und SP2 weiter in der Langstreckenmeisterschaft ausschreiben werde. Um den Sicherheitsaspekt weiterhin groß zu schreiben, ist außerdem ab nächste Saison das HANS-System für alle Fahrer verpflichtend.