4.Aston Sieg in der grünen Hölle nach 62 Jahren Pause
Der achte Lauf der Nürburgring Langstrecken Serie, das 53. ADAC Barbarossarennen des MSC Sinzig (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten), ist mit einem historischen Ergebnis zu Ende gegangen. Zum ersten mal gewann ein Aston Martin Team einen Lauf der traditionellen Nordschleifenrennserie. Unterstützt vom Aston-Martin-Werksteam gewannen die beiden Werkspiloten Nicki Thiim und Maxime Martin das im Vorfeld als Testeinsatz proklamierte Rennen. Dieses sollte dem ADAC unter anderem eine Basis für eine nächstjährige BoP-Einstufung liefern die man vermutlich für einen 2-Wageneinsatz beim nächstjährigen 24 Stunden Rennen am Nürburgring benötigt. Das Duo auf dem britischen Boliden querte die Ziellinie am Ende mit 13s Vorsprung auf das Phoenix Racing Audi R8 LMS GT3-Duo Frank Stippler und Vincent Kolb, die sich nur 15 Hundertstel vor dem BMW M6-GT3 der 3 BMW-Junioren Dan Harper, Max Hesse und Neil Verhagen über die Ziellinie retten konnten.
Die letzte halbe Stunde des Rennens war geprägt vom Duell um P2 das Kolb auf nachlassenden Reifen gegen Junior Hesse bestritt, dessen Einsatzgerät nach einer Karambolage zu Rennbeginn Schwächen beim Handling zeigte. Kolb leistete sich jedoch im Verkehr bei den zahlreichen Überrundungen keine Schwächen und verteidigte sein bislang bestes Jahresergebnis mit dem Messer in den Zähnen. Noch vor dem letzten Stopp hatte jedoch der Aston Martin von Thiim und Martin die Führung übernehmen können, nachdem man sich lange in der Spitzengruppe halten konnte.
Es war zugleich der erste Sieg eines britischen Boliden in der Nordschleifenrennserie und das beim ersten Einsatz nach der Vorstellung des Wagens vor 3 Jahren. Gleichwohl war es nicht der erste Sieg eines Aston Martin auf der Nürburgring Nordschleife – sondern der vierte! Denn bereits von 1957-59 (also zuletzt vor 62 Jahren) hatte die britische Marke 3 Siege beim legendären 1000km-Rennen auf dem Nürburgring erzielen können. Der letzte Sieg bei den 1000km mit dem Dreifachtriumph beim Le Mans Series Rennen 2009 erfolgte hingegen „nur“ auf der Nürburgring-Grand Prix Strecke.
Angesichts von 17 startenden GT3-Mannschaften kam ein erwartet enges Rennen auf. Die Poleposition fuhr das Pro-Am-Team von Frikadelli Racing dank einer guten Einzelleistung von Julien Andlauer heraus, der jedoch zu Rennmitte die Spitze nach dem Wechsel auf Co-Pilot und Wagenbesitzer Klaus Abbelen hergeben musste. Beim racing one Ferrari-Team versuchte man sich mit dem Strecken der Spritvorräte in front zu manövrieren, was allerdings zum 2. Stopp hin nach 9 Runden mit einem leeren Tank in der Einfahrt der Boxengase endete. Mantheys „Grello“-Porsche musste mit einem Reifenschaden nach dem Einfahren eines Trümmerteils durch Michael Christensen das Rennen vorzeitig beenden. Auch die Walkenhorst M6 bremsten erneut Reifenschäden an den Yokohamas, auch wenn David Pittard im mit einem neuen Rundenrekord von 7:53.202 Minuten ein nennenswertes Ausrufezeichen setzen konnte.
Angesichts der Schwächen der Gegner konnten andere Team die Top-Positionen hinter den Podiumsplätzen einnehmen. Ein starkes Debüt gab der neu aufgestelllte zweite Lionspeed by Car-Collection Audi auf dem die Pro-Besatzung Patrick Kolb, Nico Mülller und Patric Niederhauser auf Gesamtrang 4 vorstossen konnte. BMW´s neuer M4 Gt3 schaffte es beim 2. Testrennen totz der SP-X Einschränkungen auf Gesamtrang 5 ins Ziel einzulaufen. Die beiden SP9-Pro AMG vom Haupt Racing Team und dem Mann-Filter Team folgten auf den Plätzen. Die 3 letzten Top-10 Plätze gingen an das Huber Racing Team, das nach einer Zeitstrafe gegen die eigentlich vor ihnen plazierte Frikadelli Mannschaft die Pro-Am-Wertung gewann, den #30 Frikadelli-Porsche und den Black Falcon Team Identica GT3-Porsche, der bei seinem Debüt den AMG des HWA Racelab-Werksteams aus den Top-10 verdrängte.
In der SP9-Am-Klasse musste Solo-Pilotin Janine Shoffner den Klassensieg erst in der letzten Rennrunde noch der Audi-Crew der équipe vitesse überlassen. Vor den Privatiers-GT3 kamen die beiden KTM X-Box-GTX der Teichmann Racing Mannschaft auf den Gesamträngen 12 und 13 ins Ziel. Nenneswert war auch das Debüt des neuen Manthey Cup-Porsches von Uwe Alzen und Marco Holzer , der wohl als Entwicklungsträger einer Langstreckenversion auf Basis des 992-Cup-Fahrzeugs auf Gesamtrang 18 ins Ziel kam, und ein besseres Ergebnis nur aufgrund zahlreicher Strafminuten verpasste.