NLS Neuerungen 2021
Die Nürburgring Langstrecken Serie hat erste Änderungen für die Saison 2021 kommuniziert. Diese umfassen 4 Bereiche. Zum einen werden die Probe- und Einstellfahrten am Freitagnachmittag vor den Rennen nunmehr von der VLN VV ausgerichtet werden, und werden von 2 auf 3 Stunden Trackzeit auf der VLN Variante erweitert.
Zum Anderen lockt die Nürburgring Langstrecken Serie fest eingeschriebene Teams und Bewerber ab der kommenden Saison mit einigen Rabattmassnahmen: Eine Bewerber- und Team-Einschreibung berechtigt zur Teilnahme an der NLS-Speed-Trophäe und der NIMEX Team-Trophäe. Daneben umfasst sie die Bevorzugung bei der Boxen- und Zeltvergabe sowie einen Rabatt von 10% für das jeweilige Fahrzeug bei den Probe- und Einstellfahrten der VLN am Freitag vor den Rennen. Bei Teilnahme an allen durchgeführten Rennen der Saison werden 50% der Einschreibegebühr dem eingeschriebenen Bewerber oder Team zurückerstattet. Die Fahrer-Einschreibung ist für die Teilnahme an der Gesamtwertung, der Klassensieger-, Produktionswagen-, Junior-, und der neuen Ladies-Trophäe obligatorisch. Ab dieser Saison werden nur noch eingeschriebene Fahrer und Bewerber/Teams in den Tabellen der Jahreswertungen berücksichtigt. Die Punktevergabe erfolgt aber dennoch auf Basis aller zum Rennen gestarteten Fahrzeuge. Nicht eingeschriebene Bewerber/Teams oder Fahrer können selbstverständlich weiterhin als Gaststarter an den jeweiligen Rennen teilnehmen und werden in den jeweiligen Veranstaltungs- bzw. Tageswertungen gewertet.
Die TCR-Klasse wird trotz bislang eher verhaltener Resonanz in der Nürburgring Langstrecken-Serie weiterhin ausgeschrieben. Um die aufgrund der Fahrwerks und Reifenvorgaben bei den Einsatzteams nicht gerade beliebte Klasse nun vollzubekommen, werden alle TCR-Fahrzeuge, die noch nicht in der NLS gestartet sind, ausschließlich in der TCR-Klasse und nicht mehr in der SP3T akzeptiert. Dort verdrängen die TCR-Wagen ihrerseits andere Mannschaften die eigene Wagen für die Klasse aufgebaut haben. Zudem wird in Zusammenarbeit mit der TCR International Organisation WSC, dem ADAC München als Rechteinhaber für die TCR in Deutschland und dem ADAC Nordrhein eine spezielle BoP mit technischen Anpassungen für die Langstreckenrennen auf der Nordschleife entwickelt. Ob dies den Teams die aufgrund der freieren Fahrwerks- und Reifenwahl lieber in der SP3T fahren, als überzeugendes Argument gilt nun doch wieder die TCR-Klasse zu bevölkern, die extra für sie eingerichtet wurde, wird sich zeigen müssen.
Mehr Diskussionen dürften unter den Teams bei der Begründung der um 5-6% erhöhten Nenngelder aufkommen. Die Erhöhung wird mit dem Einsatz eines Helikopters für die Livebilder des Streams begründet, dessen spektakuläre Bilder das Programm aufwerten sollen.
Auch wenn sich viele Teilnehmer für die Neuerung ausgesprochen haben sollen, bedeutet diese möglicherweise einen Paradigmenwechsel. Bislang hatte sich die Serie ja gerühmt das grössere, finanzstarke Teams die kleinen finanziell unterstützen. Nicht das man den Autor dieser Zeilen falsch versteht – auch er würde in Zukunft persönlich mehr enge Zweikämpfe zwischen den Renault Clio-Teams in der V3 oder den Top-Mannschaften in der VT2 durch spektakuläre rundenlange Helikopterbilder unterstützt sehen. Die begründete Befürchtung ist allerdings das statt dessen nur die Autos aus der SP9 aus der Vogelperspektive gezeigt werden. Die Liveübertragungen konzentrieren sich nun mal naturgemäss auf die Top-Klasse die in diesem Punkt überproportional vom gesteigerten Aufwand aller Teilnehmer profitiert. Hier eine Umverteilung von unten nach oben zu wittern würde sicherlich eine übertriebene Sorge darstellen – aber ob ein solches neues kostenintensives Feature gerade zu Pandemiekrisenzeiten sein muss? Ein oder 2 Kameradrohnen zusätzlich hätten es sicher auch getan...