AMG GT3 gegen RC-F GT3 - Rückblick auf VLN 4

Der vierte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft  die 46. Adenauer ADAC Worldpeace-Trophy (der Link führt zum Rennbericht) ist zwar nun schon fast 2 Wochen her, dennoch macht es Sinn noch einmal auf die beiden Renndebüts in der SPX-Klasse zu blicken. Die beiden neuen GT3-Boliden von Lexus und Mercedes absolvierten dort bei hochsommerlichen Temperaturen ihre ersten Entwicklungseinsätze auf der anspruchsvollen Nürburgring-Nordschleife.

Das Brüder-Duo Mario und Dominik Farnbacher von Farnbacher Racing sah die Zielflagge als Sieger in der Prototypen-Klasse. In der Gesamtwertung fuhren die beiden den P10 nach Hause. Ohne einen Ausrutscher in die Reifenstapel der Querspange mit anschliessender Kurzreparatur hätte vielleicht sogar noch ein besseres Resultat dringelegen. Dabei deutete man bereits im Qualifying an, was im neuen Lexus RC F GT3 steckt. Dabei ging es der Mannschaft von Farnbacher Racing weniger um die schnellsten Zeiten. „Für uns ging es im Qualifying nur darum, Erfahrungen zu sammeln. Die Zeit spielte weniger eine Rolle“, so Mario Farnbacher „Die Bedingungen für diesen Test hätten anspruchsvoller nicht sein können. Über 30°C und sehr heiße Asphalttemperaturen sind sehr hart. Die Hitze macht nicht nur uns Fahrern zu schaffen, sondern stellt die Technik vor eine enorme Herausforderung. Aber wir haben unser Testprogramm erfolgreich absolviert und konnten zudem auch eine super Platzierung verbuchen. Und gleich im ersten Rennen mit dem neuen Auto aus der fünften Startreihe zu starten, ist doch eine gute Leistung.“

  Der Entwicklungseinsatz trug auch aus Sicht der vorläufigen Einstufung in die SPX Früchte: „Wir haben noch ein paar Details entdeckt, die wir verbessern können“, erklärte Farnbacher „Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Lexus. Für die kommenden Läufe sind wir sehr optimistisch, weitere Schritte nach vorn zu machen.“

Direkt hinter dem Lexus der Farnbacher Brüder kam auf Gesamtrang 11 der Lexus der Emil Frey Racing Mannschaft ins Ziel. Hier führte ein weitestgehend rund laufendes Rennen der Piloten Markus Oestreich, Jordan Tresson und Lorenz Frey zu einem soliden Resultat. Bei beiden Teams steht nach wie vor die Entwicklungsarbeit am noch nicht 100%ig zu Ende entwickelten Lexus im Vordergrund, was für die nächsten Läufe weitere Spannung verspricht.

Das noch Entwicklungspotential besteht bewies Mercedes die mit dem neuen AMG-GT das Qualifying und die erste Rennhälfte auf Augenhöhe mit der Spitze der GT3-Fahrzeuge dominierten, und damit im Rennen 10s und im Qualifying 20s schneller als die Lexus gestoppt wurden. Das man nicht gleich beim ersten Auftritt schon den ersten Sieg einfuhr war lediglich einem Radlagerschaden zu Rennmitte zu verdanken, der den neuen Boliden um 4 Runden zurückwarf, so das das Endergebnis mit P52 auf den ersten Blick nicht spektakulär anmutete. Spektakulär war dafür das Qualifying-Resultat: mit einer 8:02.897 war Bernd Schneider trotz der nach VLN1 verhängten Tempolimits am Ring kaum langsamer als die schnellsten Zeiten die im Vorjahr gefahren wurden. Bei AMG war man daher rundum zufrieden mit dem Debüt wie AMG-Chef Tobias Moers betonte:

„Für uns ist dieses Testrennen auf der Nürburgring-Nordschleife von großer Bedeutung gewesen. Es ist die anspruchsvollste Rennstrecke der Welt und spielt daher bei der Entwicklung unserer Straßen- und Rennfahrzeuge eine wichtige Rolle. Dass beim ersten Rennen nicht alles reibungslos läuft, kann passieren. Dennoch bin ich sehr zufrieden und es wird nicht unser letzter Auftritt bei der VLN Langstreckenmeisterschaft gewesen sein.“

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