Test & Einstellfahrten am Nürburgring
Am vergangenen Samstag fanden auf dem Nürburgring die diesjährigen Test- und Einstellfahrten der VLN Langstreckenmeisterschaft statt. Bereits im Vorfeld hatte es vor allem für die kleineren Teams eine unliebsame Überraschung durch den Veranstalter, die capricorn Nürburgring GmbH (CNG), gegeben.
In der Saison 2015 werden die Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft , Rundstrecken Challenge Nürburgring und das 24 Stunden Rennen am Nürburgring erstmals unter dem neuen Betreiber CNG ausgetragen. Dass durch die neuen Besitzverhältnisse bald ein schärferer Wind, auch und gerade für die zuvor genannten Breitensportserien, wehen wird, wurde spätestens an dem Punkt klar, als die Auflagen und die neuen Gebühren für die Test- und Einstellfahrten bekannt wurden. Die Teilnehmer der Rundstrecken Challenge Nürburgring mussten im letzten Jahr beispielsweise noch 450 bis 650 Euro für den Testtag veranschlagen, in diesem Jahr waren es ganze 1.800 Euro. Eine Erhöhung auf das Drei- bis Vierfache. Die Durchführung von Taxifahrten für Sponsoren und Gäste, um zumindest einen Teil dieser Zusatzkosten zu kompensieren, wurde im Rahmen der Auflagen des neuen Streckenbetreibers untersagt. Für noch mehr Unverständnis und Kopfschütteln sorgte letztlich die Haftungserklärung, die die Teams unterzeichnen sollten.
In Anbetracht dieser negativen Vorzeichen mit Signalwirkung, war es nicht sonderlich überraschend, dass gerade einmal an die 60 Fahrzeuge zu den Tests erschienen. Die Wetterverhältnisse waren typisch für die Eifel und die Jahreszeit. Bei sehr niedrigen Temperaturen blieb es zumindest bis in den späten Nachmittag trocken, auch wenn gelegentlich einige Schneeflusen durch die Luft schwebten.
Vertreten waren unter anderem die Mannschaften von Audi Race Experience mit einem aktuellen R8 LMS ultra, Black Falcon mit diversen Mercedes und Porsche, Falken und das Frikadelli Racing Team mit ihren 911 GT3, Haribo Racing Team unter anderem mit dem neuen, noch komplett schwarzen Mercedes SLS AMG GT3 , Kremer mit seinem 911, Phoenix Racing mit einem neuen Audi R8 LMS GT3 Jahrgang 2016 in Schneeweiß und der Startnummer 1, Schubert Motorsport mit dem bekannten BMW Z4 GT3 sowie Zakspeed mit dem SLS AMG GT3. Eines der Highlights der Veranstaltung war der Auftritt des Maserati MC12 GT1 des Vita4One Racing Teams mit Michael Bartels am Steuer.
Die wahren Kräfteverhältnisse in Europas beliebtester und erfolgreichster Breitensportserie werden wir wohl, genau wie in der Formel 1, frühestens anlässlich des ersten VLN Langstreckenmeisterschaft Laufs, der 61. ADAC Westfalenfahrt in weniger als zwei Wochen, besser einschätzen können.