Kleiner Einblick auf das Regelwerk der Daytona-Prototypen

 

 Selbst eingefleischte Grand-Am-Fans wissen noch immer nicht, was sie dieses Jahr bezüglich der neuen Generation an Daytona Prototypen erwartet.  Bisher ist klar, dass die alten Prep.1 Fahrzeuge erhalten bleiben. Aber wer einmal von einem Prep.1 auf einen Prep.2 wechselt, darf den Prep.1 dann nicht mehr verwenden. Ebenso klar ist, dass Doran, Picchio, Fabcar und Multimatic keine neuen Fahrzeug-Updates bringen dürfen. Doran verkaufte die Lizenz an Dallara, Multimatic an Proto-Auto/Lola und die Fabcar-Lizenz ist nun in Besitz von Eddie Cheever, der in Zusammenarbeit mit dem italienischen Hersteller Picchio diese unter den Namen Coyote (dank Zustimmung von A.J. Foyt, der die Namensrechte besitzt) laufen lässt. Da Picchio im Vorjahr kein Fahrzeug in der Grand-Am laufen hatte, blieb ihnen eine Erneuerung der Lizenz verwehrt.

Dafür kommen dieses Jahr, neben Proto-Auto/Lola, Dallara und Coyote zwei weitere neue Hersteller hinzu. Wobei - so neu sind diese eigentlich auch wieder nicht. Bereits für die erste Saison der Daytona Prototypen im Jahre 2003 hatte sowohl Sabre (ehemals Funtech) als auch Rohr ein Design angemeldet. Aus finanziellen Gründen waren diese Projekte allerdings nicht machbar. Da bis letztes Jahr noch kein Fahrzeug gebaut und an den Start gebracht war, musste man die Pläne neu einreichen und erhielt nach einigem hin und her eine neue Lizenz.

D24 StartMit der erwähnten Lizenz erwarb man die Möglichkeit eine neue Aero (auch Prep.2 genannt) zu entwickeln. Einsendefrist für die Prep.2-Pläne war im September 2007. Laut Regelwerk müsste diese ab spätestens dem zweiten Saisonrennen in Homestead ins Rennen geschickt werden, da man vor allem den kleinen Herstellern wie Chase, Sabre oder Rohr die 24-Stunden Hatz mit den Neuwagen nicht antun wollte. Des weiteren schreibt das Regelwerk grundsätzlich vor, dass mindestens zwei Fahrzeuge pro Rennen teilnehmen müssen, da man sonst im Folgejahr die Lizenz verlieren würde. 

Da es aber für die erwähnten kleinen Herstellern sehr schwer sein dürfte, mögliche Einsatzteams zu gewinnen oder diese selbst einzusetzen, weichte Grand-Am diese Reglung etwas auf. Leider lässt man bis heute die Fans im ungewissen - und so wissen zur Zeit nur Grand-Am und die Hersteller, wie viele Fahrzeuge und Rennen Pflicht sind für 2008. ChaseKlar bleibt aber - wer während der Saison sein Update nachbessern will, muss dieses zuerst von Grand-Am absegnen lassen und dann allen Teams, die diesen Wagentyp einsetzen gleichzeitig zur Verfügung stellen können. Ursprünglich wollte man auch Motorenherstellern die Möglichkeit einräumen, ein eigenes Aeropaket für einen lizenzierten Wagen zu entwickeln. Dies wurde allerdings wohl wieder fallen gelassen. Es wäre nur zu schön, einen Crawford im Jaguar-Look zu sehen. Einige Fahrzeuge ähneln allerdings schon heute dem Original etwas. Der 2003er Fabcar hat, wenn auch nur andeutungsweise ein Porsche-Boxster Heck, der Chase (dessen Layout vom Mosler stammt) sieht einer Chevrolet Corvette gleich und das Design des Rohr R01 basiert auf dem Honda NSX. Allerdings wird dieser nicht von einem Honda befeuert werden können, da Honda keinen Motor homologieren ließ.

Zugelassene Motoren sind der Ford 5.0L V8, der Lexus (TRD) 5.0L V8, der BMW S62-B50 32-valve 5.0 V8, der zuletzt in 2004 verwendete Infiniti 4.35L V8, der Porsche 3.99L GT3-R Flat-6, der Pontiac 5.0L V8 (der auch unter der Bezeichung Chevrolet oder Cadillac laufen darf) sowie der seit 2007 verwendete Cayenne basierte 5.0L V8 Porsche-Motor.

Wer sich über die bisherigen Einsätze der DP-Fahrzeuge näher informieren will, kann dies auf der Seite von Grand-Am.de in einer Chassisnummern-Liste der Daytona Prototypen tun.

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