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STT-Finale Nürburgring - Siege für Kamm / Titel für Bunkus

sttbunkus1.jpgJoachim Bunkus heißt der neue Champion der Spezial Tourenwagen Trophy 2011. Der Triumph Dolomite-Pilot setzte sich in den beiden Finalläufen gegen seine zwei verbliebenen Mitbewerber durch. Während Ford GT-Pilot Pertti Kuismanen im ersten Rennen patzte, hielt Christopher Gerhard auf Porsche das Titelrennen offen. Am Ende sicherte sich Bunkus mit einem Pünktchen Vorsprung den zweiten STT-Meistertitel nach 2005.

Dieser eine Punkt war hart erkämpft. Das berühmte Zünglein an der Waage war Klassenkonkurrent Jörg Bernhard im Honda S2000. Schon im Zeittraining hatten sich die 2-Liter-Piloten wenig geschenkt. Das Rennen hielt dann auch, was das Training versprochen hatte. Positionswechsel, enge Zweikämpfe und das alles ganz fair ohne Berührung. Um 0,342s setzte sich der graue Honda gegenüber dem 35 Jahre alten Triumph Dolomite durch. „Das erste Rennen hat tierisch Spaß gemacht. Es war ein toller und fairer Kampf, wir haben fünfmal die Position gewechselt“, freute sich 2-Liter-Sieger Bernhard. 

Die Prämisse für Bunkus für das zweite Rennen war klar – nur ein Sieg würde zum Titel reichen. Joachim Bunkus erwischte den deutlich besseren Start und machte so Boden gut. Zudem plagten Jörg Bernhard Zündaussetzer, so dass gegen Rennende nichts mehr zu holen war. Störungsfrei lief es für Joachim Bunkus dennoch nicht. Der fünfte und sechste Gang hatte sich zwischenzeitlich in den vorzeitigen Winterschlaf verabschiedet. Der Klassensieg vor Jörg Bernhard, Marc Roth (Toyota Corolla) und Jörg Heinemann (Opel Astra) bedeutete den einen entscheidenden Punkt Vorsprung vor Christopher Gerhard.

Der Porsche-Pilot kämpfte bis zum Schluss. Dabei war der Viersener deutlich gehandicapt ins Finale gegangen. „Ich bin froh, dass ich überhaupt fahren konnte. Ich wurde vor einigen Tagen an der Hand operiert und konnte nur mit Schmerzmitteln fahren“, so Christopher Gerhard. Denn klar war, wollte der STT-Meister von 2009 erneut ganz oben stehen, müsste er Klassenkonkurrent Pertti Kuismanen schlagen. Der Finne untermauerte seine Titelambitionen mit zwei zweiten Plätzen im Qualifying.

sttfinale.jpg Nachdem in Lauf 1 René Snel (Porsche 996 GT2) von Startplatz 3 aus in Führung geschossen war, fiel Kuismanen hinter Edy Kamm (Audi A4 DTM) auf den dritten Rang zurück. Der schnelle Schweizer biss sich im Heck des weißen GT2-Porsche von Gerhard fest und zog in der dritten Runde vorbei. Der DTM-Audi war nicht zu stoppen und holte sich mit 22,588s Abstand den fünften Saisonsieg. Im Grunde hätte sich Kuismanen mit der dritten Gesamtposition hinter Snel zufrieden geben können. Klassenkonkurrent Christopher Gerhard konnte trotz allem Einsatz dem leistungsstärkeren GT3-Renner nicht folgen. Dennoch attackierte Kuismanen den vor ihm fahrenden Snel. sttfinsnelkuiman.jpgIn der sechsten Runde riskierte der Titelanwärter zu viel. Quietschend verabschiedete sich Kuismanen aus dem Titelkampf, als sich der ultraflache Retro-Renner eingangs Start und Ziel drehte. Der Finne schien noch einmal ranzukommen, doch gegen Rennende machte die Kupplung Scherereien. Somit war der Weg zum Klassensieg für Christopher Gerhard frei. Zwar musste er den dritten Podestplatz noch an Viper GTS-R-Pilot Daniel Schrey abgeben, aber mit Platz 4 gelang der überaus wichtige Klassensieg vor Lukas Moesgen im Porsche 996 RSR und Alex Kindermann im Porsche 997 GT3 Cup.

Im zweiten Heat hätte Christopher Gerhard dank des Streichergebnisses eigentlich gar nicht mehr antreten müssen. Mehr als 150 Punkte waren nicht drin. Diesmal hielt sich Kuismanen schadlos und holte sich den Klassensieg vor Gerhard und Moesgen, der bei seinem ersten STT-Auftritt eine starke Leistung bot. „Das war heute natürlich nicht gut für mich. Im ersten Rennen brach die Kupplung, im zweiten bekam ich eine Stop and Go, wohl wegen Überfahrens der weißen Linie“ so ein enttäuschter Kuismanen, der nach 2007 erneut den Titel knapp verpasste. „Wir werden über den Winter die Viper wieder richten. Vielleicht fahre ich auch im nächsten Jahr, je nach Strecke, mit der Viper und dem Ford GT“, kündigte der Finne an. Christopher Gerhard konnte mit dem Vizetitel gut leben. Noch auf der Start- und Zielgeraden gratulierte er dem neuen Meister der STT. „Natürlich wäre ich lieber Meister geworden. Aber mit Joachim Bunkus hat es einer geschafft, dem ich das auch wirklich gönne. Es hat halt nicht sollen sein. Ich fahre aber trotzdem, sagen wir mal, zu 95 Prozent zufrieden nach Hause“, so Christopher Gerhard.

Durch den spannenden Titelkampf ging der sechste Saisonsieg für Edy Kamm fast unter. Der Schweizer war erneut nicht zu schlagen, so dass die GT-Piloten René Snel und Daniel Schrey das Nachsehen hatte. Dennoch holte sich der Niederländer durch den Sieg in der großen STT Klasse die entscheidenden Zähler für Rang 5 in der Endabrechnung. Jeweils zweimal auf dem klasseninternen dritten Rang landete Ralf Karst im Porsche 997 GT2. Mit den Gesamtplätzen 7 und 8 beendete der Porsche-Pilot eine starke Debütsaison als Gesamt-Elfter. Hinter Karst landeten in beiden Rennen Ed Nicelife (Corvette C6R) und Petr Zrubecky (Porsche 996 Turbo) auf den weiteren Plätzen.

Damit ging eine sehr spannende Saison für die Spezial Tourenwagen Trophy zu Ende. Der positive Trend der Serie setzte sich mit 18 Gaststartern auch beim Finallauf fort. Anfang Dezember geht es für die Fahrer und Teams der STT mit der Siegerehrung auf der Motor Show in Essen weiter. Bis dahin wartet auf STT Organisator Rolf Krepschik einige Arbeit - denn nach der Saison ist bekanntlich vor der Saison.

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