Sports Car Challenge: Hoffmanns Erzählungen aus Dijon und Monza
Nach dem Österreichischen Staatsmeistertitel bei den „Internationalen Sportprototypen“ 2007 ist für das Team Hoffmann Racing trotz technischer Probleme in Dijon und Monza der SSC-Gesamttitel noch in Reichweite.
Nachdem das Team Hoffmann Racing und Pilot Karl-Heinz Matzinger bereits vorzeitig den Österreichischen Staatsmeistertitel bei den Internationalen Sportprototypen gewinnen konnten, bleibt für die letzten Rennen noch eine weitere große Herausforderung bestehen. Sowohl der Titel in der Division 1 (bis 2-Liter Hubraum) wie auch die Sports Car Challenge Gesamtwertung ist für das niederösterreichische Erfolgsteam noch in Reichweite. Bei den Rennen in Dijon (Frankreich) und Monza (Italien) wollte man bereits eine kleine Vorentscheidung herbeiführen.
Dijon: Das Qualifikationstraining in Frankreich verlief für die heuer erfolgsverwöhnte Mannschaft um Teamchef Roman Hoffmann sehr vielversprechend. Als schnellster 2-Liter Pilot platzierte Karl-Heinz Matzinger den PRC-Honda im Spitzenfeld unter zahlreichen stärkeren Division-2-Boliden. Lauf 1 verlief zufriedenstellend, diesmal musste sich Matzinger seinem stärksten Gegner Yvan Haberkorn geschlagen geben und fuhr als Klassenzweiter (Gesamt-Vierter) durchs Ziel. Nach 11 Rennen ohne technischen Defekt kehrten im 2. Lauf an diesem Wochenende die Probleme des Vorjahres zurück. Nach gutem Start und erfolgsversprechender Anfangsphase brach beim Anbremsen ein Gelenk des Achsquerlenkers.
Mit seinem fahrerischen Geschick konnte Matzinger den PRC-Honda zwar abfangen und einen Unfall vermeiden, das Rennen war freilich gelaufen. Nachdem aber auch der Konkurrent in der Gesamtwertung – Gerd Beisel aus Deutschland – einen Ausfall zu verzeichnen hatte, blieben die Titel-Chancen vorerst aufrecht.
Monza: Die technischen Probleme setzten sich aber auch in Monza fort. Bereits im freien Training hatte Matzinger mit Kupplungsproblemen zu kämpfen, im Qualifikationstraining brach dann erneut das Gelenk, der Team-Hoffmann-Bolide musste vom letzten Startplatz ins Rennen gehen. Im 1. Lauf des Wochenendes zeigte Matzinger dann wieder sein Können, machte Rang um Rang gut und fuhr bis auf den 2. Platz in der Division 1 vor.
Im zweiten Rennen war Matzinger von Beginn an mit Motoraussetzern gehandicapt, in der 3. Runde musste er den PRC-Honda mit gerissenem Gasseil dann endgültig abstellen. Teamchef Roman Hoffmann enttäuscht: „Ein Teil um ein paar Euro, aber das muss wohl auch einmal passieren.“
Nach dem weiteren Ausfall wird es mit dem Titelgewinn nun knapp: „Beim Finale am Hockenheimring darf uns kein technischer Defekt mehr passieren. Nach dem Brüchen an den Gelenken waren die Originalteile nicht lieferbar, dass sollte bis zum Saisonfinale behoben sein.“ - Die Chancen sind speziell in der Division 1 gegen Rivalen Yvan Haberkorn noch recht gut, in der Gesamtwertung ist Gerd Beisel der Gegner um den Titel.
AvD 100 Meilen Rennen: Auch abseits der Sports Car Challenge ist das Team Hoffmann Racing mit dem PRC-Honda im Einsatz. Norbert Groer pilotierte den Boliden bei AvD 100 Meilen Rennen im Rahmen der SCC sowohl in Dijon wie auch in Monza. Doch auch beim Langstreckenrennen blieb das Fahrzeug von technischen Defekten nicht verschont. Wie bei Karl-Heinz Matzinger brach auch bei Norbert Groer das – gerade erst erneuerte - Gelenk des Achsquerlenkers. Das Rennen war bereits nach wenigen Runden am vielversprechenden dritten Platz zu Ende.
In Monza hatte dann auch Groer mit Motoraussetzer zu kämpfen, setzte sich unter zahlreichen GT und Gruppe-C Autos aber trotzdem auf Startplatz 11. Im Rennen ging dann schon nach 5 Runden die Kupplung kaputt, Groer gab aber nicht auf und bot in jeder Hinsicht eine sensationelle Leistung. Ohne Kupplung machte er Platz um Platz gut und beendet das Rennen als Gesamt-Fünfter unter 39 Startern und gewann damit sogar die 2-Liter Klasse.
Sehr zur Freude von Teamchef Hoffmann: „Norbert hat ohne Kupplung eine außerordentliche Leistung geboten und ist trotz Handicap ein tolles Rennen gefahren. Beim Boxenstop haben wir ihn sogar anschieben müssen.“
Int. Eurol Automobil Bergrennen Esthofen-St. Agatha: Auch der Teamchef selbst (früher eines der großen Formel-3-Asse in und um Österreich) setzte sich dieser Tage wieder hinters Lenkrad und bestritt das Bergrennen Esthofen-St.Agatha, das zur Deutschen und Österreichischen Berg-Meisterschaft zählt und sehr stark besetzt ist.
Hoffmann zeigte, dass er während seiner Zeit als Teamchef fahrerisch nichts verlernt hat, und behauptete sich unter den zahlreichen Bergspezialisten. Dabei stand ihm für den PRC-Honda weder eine Bergabstimmung für Fahrwerk und Getriebe noch entsprechendes Reifenmaterial zur Verfügung. Trotzdem gewann Hoffmann die 2-Liter Klasse und wurde insgesamt 12. unter knapp 200 Teilnehmern.