48h Navarra - Blick auf die Nennliste

pitnavarra.jpgBislang kaum von uns beleuchtet, ist es an der Zeit einmal einen Blick auf einen aussergewöhnlichen Langstreckenevent zu werfen, der für dieses Frühjahr im Norden Spaniens angesetzt ist. Die 48h von Navarra, die am 14.-17. März auf der 3,933 km langen Strecke bei Pamplona stattfinden sollen, gehen über die doppelte Distanz wie „normale“ 24h Rennen und wären damit unzweifelhaft das derzeit längste existierende Rundstreckenrennen zumindest Europas - wenn nicht sogar weltweit. Für die Premierenausgabe der offiziell Maxi Endurance 48h Race genannten Veranstaltung, bei der sich zwischen 5 und 8 Piloten einen Wagen teilen sollen, sind Klassen für GT´s, Tourenwagen und CN-Sportwagen ausgeschrieben worden. Vor den Festtagen gaben die Veranstalter bekannt, dass sich bereits 40 Mannschaften für die 31 ausgeschriebenen Startplätze beworben hätten. Grund genug mal einen ersten Blick auf die potentielle Starterliste zu werfen.

Entgegen Ankündigungen, für das Rennen auf der von der FIA-GT Weltmeisterschaft bekannten Strecke hätten sich bereits einige hochqualifizierte Mannschaften aus der Blancpain Endurance Serie und FIA-GT Weltmeisterschaft beworben, sucht man die seinerzeit gehandelten Teams auf der nun bekannt gewordenen Liste vergebens. In der GT-Klasse für GT3-Fahrzeuge sind drei Nennungen eingegangen. Neben den beiden italienischen Mannschaften Autorlando (Porsche) und GDL Racing (Mercedes SLS AMG GT3) steht auch die spanische Teo Martin-Equipe mit einem Porsche verzeichnet. In der GT-Cup-Klasse taucht mit der Salzburger Mannschaft von Jetalliance Racing der einzige deutschsprachige Vertreter im Sportwagenbereich mit einem genannten Ferrari F430 Challenge auf. Daneben sind in der Kategorie zwei BMW, ein Radical SR3-SL (die strassenzugelassene Version!) und je ein KTM X-Bow und eine Viper GTS-GT3 genannt.

porschenavarra.jpgDie Prototypenklasse weist sechs Nennungen (3 Wolf, 2 Radical, 1 Norma) auf, wobei fast alle Teams auch für das vor einem Monat veranstaltete Gulf 12 hours genannt waren, wo dann doch nur die italienische Avelon Formula-Mannschaft erschien. Die italienische Squadra ist folgerichtig auch in der Liste mit einem Auto verzeichnet. Weitere vier GT4 (2 Aston Martin, ein Ginetta und ein Lotus) finden sich in der mit 15 Teilnehmern besetzten Sport-Klasse, in der auch das VLN-Meisterteam von LMS-Engineering seinen VW Scirocco N24 genannt hat. 10 Tourenwagen (Clios, Seat, Hyundai, Subaru, BMW) runden in der Touring-Kategorie das Feld ab.

Auch wenn das Grid vielleicht Klasse vermissen lässt und der ausgewählte Veranstaltungsort für ein Langstreckenrennen eher bedingt optimal erscheint – für das Siegerteam kann eine Distanz von 1700 Runden vorhergesagt werden, das Experiment 48h Rennen dürfte einige Meldungen auch auf dieser Seite wert sein. Zu erwarten ist, dass sich das Feld noch bis knapp unter die angepeilte Feldgrösse verkleinern wird.

Das Rennen als „längstes Rundstreckenrennen in der Geschichte des Motorsports“ aufzuführen, wie anfänglich von den Veranstaltern vollmundig behauptet, wäre allerdings nicht korrekt. In der Vergangenheit gab es zum Beispiel in den 60´er und 70´er Jahren auf der Kombination aus Nürburgring Nord- und Südschleife den „Marathon de la Route“, der sogar über 84h durchgeführt wurde. Eine Wiederbelebung dieser Ultra-Langstreckentradition wäre mit dem Rennen in Navarra zumindest initiiert – auch wenn die Strecke für ein Event dieser Grössenordnung sicher zu klein ist.

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