AvD 100 Meilen Austria - Breitenmoser holt den Titel

avd100monzastart.jpgDas Finale der AvD 100 Meilen Trophy Austria in Monza bot Dramatik und Spannung pur. Jacques Breitenmoser sicherte sich mit seinem Gesamtsieg gleich in seiner ersten Saison den Meistertitel. Der Eidgenosse profitierte dabei von einem Reifenschaden am bis dato führenden PRC WPR60 BMW von „Tommy Tulpe“, was diesen letztlich den anvisierten Titel kostete.

Im Grunde schien für „Tommy Tulpe“ nach dem Gewinn der AvD 100 Meilen der nächste Meistertitel schon vor dem Finale in Monza zum Greifen nahe. Punktegleich mit Division 2-Pilot Sandro Bickel war Tulpe nach Italien gereist. Als schnell klar war, dass in Monza nur zwei Fahrzeuge in der Division 2 antreten und damit lediglich halbe Punkte vergeben würden, schien alles nur noch Formsache zu sein. Einen Sieg von Jacques Breitenmoser vorausgesetzt, würde sogar ein zweiter Platz in der Division 1 zum Titel reichen. Im Qualifying auf noch feuchter Strecke hatte der Lette Konstantins Calko im Radical SR8 RX die Polezeit gesetzt. Fabian Plentz, der die erste Rennhälfte absolvieren sollte, stellte den PRC WPR60 BMW daneben in die erste Startreihe. Auf der vierten Startposition reihte sich Jacques Breitenmoser ein. Kurz davor hatte sich das Team mit Andreas Fiedler verstärkt, der Fabian Plentz in der Anfangsphase Paroli bieten und danach den PRC WPR60 Turbo von Turi Breitenmoser übernehmen sollte.

avd100jacquesundturi.jpgDie Rechnung schien aufzugehen. Fabian Plentz schnappte sich zwar gleich die erste Position, doch Andreas Fiedler konnte dran bleiben. Erst ab der zwölften Runde gelang es Plentz zunehmend den Abstand auf Rang zwei zu vergrößern. Bis zum Boxenstopp in Runde 17 war dieser auf knapp über 12s angewachsen. Nur eine Runde später kam auch Andreas Fiedler an die Box und übergab das Volant an Jacques Breitenmoser. Lediglich eine ganze Runde war „Tommy Tulpe“ draußen, als dieser mit qualmendem Vorderrad wieder an die Box kam. Bei Tempo 275 war der Vorderreifen beim Anbremsen geplatzt. Insgesamt kostete der Vorfall zwar nur etwas über 2 1/2 Minuten. Da aber nicht nur Jacques Breitenmoser, sondern auch Konstantins Calko und Andreas Fiedler, der gerade den PRC von Turi Breitenmoser übernommen hatte, vorbeigingen, waren alle Titelhoffnungen dahin. In der Box ging nun das große Zittern los. Doch Jacques Breitenmoser brachte die letzten Runden souverän über die Zeit und krönte seinen Titelgewinn mit dem Gesamtsieg in Monza.

Sandro Bickel konnte sich nach dem Finale eigentlich nichts vorwerfen. Der schnelle Österreicher hatte den dritten Sieg in der Division 2 erzielt und damit die Saison ungeschlagen beendet. Nur auf Grund der halben Punkte wegen der nur zwei angetreten Starter reichte es nicht zum Titelgewinn. Die zweite Position in der Division 2 ging an das Team Robert Schönau und Evi Eizenhammer im PRC FPR6-Honda.

avd100monzagtsieger.jpgAls Gesamt-6. ging der Sieg bei den GT-Fahrzeugen an Dietmar Haggenmüller und Suzanne Weidt im Audi R8 LMS Ultra. Das Tempo bei den GT’s gab aber zunächst Maurizio Strada (Chrysler Viper GTS-R) vor. Dahinter folgten der Mercedes SLS AMG GT3 von Völker / Stückle und Dietmar Haggenmüller. In der achten Runde gingen sowohl der Mercedes als auch der Audi an der italienischen Viper vorbei. Doch nur ein Umlauf später blieb der SLS liegen, so dass Haggenmüller vor Strada und dem Porsche 997 GT3 Cup von Pavlas / Svepes die Führung übernahm. Nach 15 Runden übergab Haggenmüller das Steuer an Suzanne Weidt, die sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen ließ und den Sieg sicher über die Ziellinie brachte. Pech hatte dagegen das Team Pavlas / Svepes, das kurz vor Schluss ausschied und den zweiten Platz in der Division 4.1 an das italienische Duo Spoggi / Gianazza (Porsche 997 GT3 Cup) verlor. Die beiden Porsche-Piloten belegten damit den dritten Platz bei den GT-Fahrzeugen. Der zweite Rang ging an die Viper-Piloten Maurizio Strada und Massimo Morini, denen knapp über eine Minute auf den siegreichen Audi fehlte.

Die Division 4.3 ging an das Team Barin / Barin (Seat Leon Supercopa) vor Mosca / Scarpellini (BMW M3 E36) und Simoncini / Fazio (Nissan 350Z). In der Division 4.4 konnte das Team Semeraro / Barin (Alfa Romeo 159 JTD) vor Francesco Rota den Sieg davon tragen. Wie schon in den Rennen davor zeigten sich die italienischen Motorsportler von den 100 Meilen begeistert. Für das nächste Jahr kündigten die sympathischen Piloten an, wieder antreten zu wollen. Der Saisonabschluss mit einer tollen Mischung aus den offenen Sportprototypen, schnellen GT’s und Tourenwagen macht jedenfalls Lust auf mehr in der nächsten Saison.

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