Le Mans - Vorschau 4: Offener Kampf bei den GTE-Am

5 Ferrari, 5 Porsche, 2 Aston Martin Vantage GTE und 2 Corvette - diese 14 Autos bilden das GTE-Am Feld dieses Jahres beim 24 Stunden Rennen von Le Mans. Wenn auch das fahrerische Level nicht ganz so hoch wie in der Pro-Klasse ausfallen mag, so sind doch genügend Zutaten vorhanden, um auch in dieser Klasse ein enges Rennen mit offenem Ausgang zu erleben.

Unter den 5 Ferrari sind gleich 4, die von AF Corse betreut werden. Die italienische Crew von ex-Tourenwagenpilot Amato Ferrari hat somit in diesem Jahr 7 Fahrzuge an der Sarthe unter ihren Fittichen. Neben den 3 offiziellen Entrys wird auch das 8Star Motorsports-Team mit seinem orangenen F458 von der italienischen Truppe betreut. Lediglich die Krohn Racing Mannschaft aus den USA setzt auf eine autarke Struktur.

In Opposition zu den in den letzten Jahren immer stärker an der Sarthe engagierten Ferrari-Teams ist dieses Mal eine gleich grosse Porsche-Streitmacht unterwegs. Angesichts des kommenden LMP1-Einstiegs der Weissacher stehen nun auch die Chancen für Repräsentanten in den Produktionssportwagenklassen besser, nicht schon bei der Vor-Selektion durch den Rost zu fallen. IMSA-Performance (2 Wagen), die deutsche Crew von Proton-Competition - die in einer schlagzeilenträchtigen Kooperation mit Dempsey-Del Pierro Racing ebenfalls 2 Porsche an den Start bringen - und Prospeed Competition sind hier am Start. Die Porsche zeigen sich dabei durchweg professioneller besetzt als die Ferraris. Co-Piloten wie Patrick Long, Emanuel Collard und Wolf Henzler könnten Garanten für ein Podiumsfinish in der Klasse sein.

Die beiden Aston Martin Vantage GTE, die unter der Nennung von Aston Martin Racing antreten, brillierten bei den Vortests zwar mit Bestzeiten, wurden dafür aber mit der selben Gewichtszuladung wie die Pro-Modelle belohnt. Während die älteren GTE-Am-Porsche (alles noch auf dem 997 basierende Autos) von der BoP profitieren, ist auch dieser Schritt des ACO vertretbar. Denn die Am-Autos sind bei Aston Martin durchweg auf aktuellen Stand gebrachte Autos und keine reinen Vorjahreswagen, wie reglementsbedingt gefordert. Ob freilich nur 10kg zusätzlich ausreichen um die beiden Wagen – beim Dänenbomber wird die Aston-Crew durch das Einsatzteam von Young Driver AMR verstärkt – auf das gleiche Niveau wie die Porsche und Ferrari zu nivellieren, muss sich noch zeigen.

Bleibt Corvette: Larbre Competition bringt die kernig klingenden, grossvolumigen V8 erneut an den Start. Das zweite Auto ist in diesem Jahr nur beim Klassiker an der Sarthe engagiert.

Die Vorhersage eines Favoriten fällt schwer. Unter den Ferrari-Crews ist sicherlich der 8Star Motorsports-F458 Italia am besten geeignet auf das Podium vorzustossen. Porsche punktet mit seinen professionellen Co-Piloten und hat mit der #75 (Prospeed Competition ), #67 (IMSA-Performance ) und #77 (Dempsey/Proton) gleich 3 heisse Eisen im Feuer. Bei Aston Martin wird der „Dänenbomber“ mit der #95 zu beobachten sein. Es wird ein heisses Rennen in der Klasse geben.

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