Toyota nur mit einem Auto in der WM eingeschrieben

Toyota Le MansWie diverse Quellen berichten, zeichnet sich für die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2013 wohl keine nennenswerte Verstärkung des Kampfes an der Spitze um die Gesamtsiege ab. Nachdem zuerst spekuliert wurde, das die beiden Audi 2013 möglicherweise auf zwei Toyota treffen könnten, klingen neueste Meldungen aus dem Umfeld des japanischen Werksteams nicht mehr so optimistisch.

Demnach soll die in Köln beheimatete Entwicklungsabteilung von TMG zwar quasi für die drei europäischen Auftaktrunden – die 6h von Silverstone, die 6h von Spa-Francorchamps und das 24 Stunden Rennen von Le Mans - jeweils zwei Autos an den Start bringen, jedoch soll dieses Aufgebot nach Le Mans auf nur noch ein Auto wie im vorigen Jahr reduziert werden. Jedenfalls ist für die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft nur ein TS030 fest eingeschrieben worden. Das offizielle Programm von Toyota soll allerdings erst im nächsten Monat verkündet werden.

Dies würde für die Sportwagenfans eine Enttäuschung in Bezug auf den erwarteten Kampf um die Gesamtsiege in der Meisterschaft bedeuten. Angesichts eines immer weiter schrumpfenden Privatiersfeldes - James Rumsey Motorsport hat bereits seinen Rückzug aus der WM beschlossen und auch die Teilnahme von Rebellion Racing steht nach deren Fokussierung auf die ALMS in den Sternen – hätte ein weiteres Werksauto der Qualität des LMP1-Feldes der WM gut getan. Der TS030 hatte sich in den letzten Rennen der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2012 als effizienter Audi-Jäger profiliert und drei Siege in den sechs Rennen gegen die Ingolstädter eingefahren.

Allerdings lassen sich mehrere Gründe anführen, warum nun dennoch eine Ausweitung des Programms nicht zwingend erforderlich ist. Einer könnte der vorgezogene Eintritt der Japaner in die WM – nach dem Ausstieg Peugeots Anfang 2012 – sein, der zu einer erheblichen Überziehung des Budgets der Rennabteilung in der vergangenen Saison geführt hatte. Diese könnte man nun ausgleichen, indem man einfach die Ausweitung des Programms um ein weiteres Jahr aussetzt. Zudem ist bereits das neue Auto für das 2014´er Reglement des ACO in Arbeit. Aus Sicht der langfristig denkenden Japaner macht es daher viel mehr Sinn, die knappen finanziellen Mittel in die Entwicklung des Audi-Jägers der nächsten Generation zu stecken, statt diese in Renneinsätzen mit einem im nächsten Jahr obsoleten Auto zu verfeuern. Zumindest bleibt uns 2013 das Duell Audi gegen Toyota an der Spitze erhalten, bevor 2014 mit den LMP1 der nächsten Generation Porsche als Hersteller neu hinzustösst.

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