Dominik Kraihamer 2012 im LMP1-Oak-Pescarolo
Das österreichische Sportwagentalent Dominik Kraihamer wechselt von Boutsen Energy in den LMP1-Fahrerkader von Oak Racing - er startet in der kommenden Saison für den französischen Rennstall in der neugeschaffenen FIA Langstrecken Weltmeisterschaft. Damit ist der erst 22-jährige Salzburger endgültig in der Königsklasse des Langstreckensports angekommen und wird 2012 mit dem 540 PS starken LMP1-Prototypen an allen acht Weltmeisterschaftsläufen auf drei Kontinenten teilnehmen – darunter auch beim 24 Stunden Rennen von Le Mans.
„Schon unmittelbar nach Ende der vergangenen Saison haben gleich mehrere Teams konkretes Interesse gezeigt“, so Dominik. Anfang Dezember lud Oak Racing-Besitzer Jacques Nicolet ihn zu Testfahrten nach Sebring ein – mit dem Resultat, dass dieser bereits am zweiten Testtag, nach gerade einmal 15 Runden im LMP1-Boliden, auf Augenhöhe mit den erfahrenen Stammpiloten des Teams fuhr. „Ich habe mich im Team auf Anhieb pudelwohl gefühlt und bin mit Jacques Nicolet und Cheftechniker Sébastien Philippe total auf einer Wellenlänge“, freut sich Dominik, der fließend Französisch spricht, auf die kommende Zusammenarbeit. Das Team mit Sitz in Le Mans gilt seit einigen Jahren als Fixstarter bei den 24 Stunden von Le Mans und schaffte 2011 im Intercontinental Le Mans Cup (dem Vorläufer der aktuellen Weltmeisterschaft) drei Podestplätze.
Nach einer beachtlichen Saison 2011 in der Le Mans Serie, in der der letztjährige Oreca-LMP2-Pilot in fünf von sechs Rennen in der Klasse mit über einer Runde Vorsprung geführt, den Sieg aber stets aufgrund technischer Defekte verpasst hatte, galt der Sportwagen-Youngster seit Wochen als heißes Eisen am Transfermarkt. Der Wechsel zu Oak Racing bedeutet zunächst auch einmal, dass mit Kraihamer und dem zu Toyota gewechselten Alexander Wurz bis zu zwei Piloten aus der Alpenrepublik in der WM antreten werden. Zusammen mit den bei Audi zu erwartenden deutschen Fahrern ist also eine ausreichende deutschsprachige Beteiligung in der WM sicher gestellt. Hingegen dürfte nun abzuwarten sein, wie Boutsen Energy jene Lücke, die durch den Weggang von Kraihamer im LMP-Programm entsteht, zu schliessen gedenkt.