Rückblick auf den letzten ILMC-Lauf überhaupt

Beim ILMC-Finale in Zhuhai (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten), dem letzten Intercontinental Le Mans Cup-Lauf überhaupt vor der Einführung der FIA-Langstrecken-WM, gab es nach dem Petit Le Mans nur noch wenige Titel zu vergeben. In der GTE-Klasse sicherten sich Ferrari und AF Corse mit einer glanzlosen Vorstellung - abgesehen vom 3. Platz des Luxury-Ferraris - die Titel. Das Signatech-Team, schon in Amerika als Meister in der LMP2 bestätigt, erzielte trotz wiederholter Zuverlässigkeitsprobleme seinen ersten Klassensieg. Hingegen blieben die Audi Sport Team Joest-R18 wieder einmal gegen die in dieser Saison überlegenen Peugeot 908 ohne Fortune. Der Versuch von vornherein mit 2-fach-Stints der Reifen einen Vorsprung gegen die Franzosen herauszufahren, misslang aufgrund von Kollisionen und erhöhtem Reifenverschleiss an den R18. Statt dessen waren die Löwen nach der Umstellung auf eine Doppelstint-Strategie für ihre Pneus nicht mehr einzuholen. Bei Audi werden nun über den Winter die Köpfe rauchen, was das Setup und die Weiterentwicklung der LMP1 angeht. Genug Gelegenheiten, die Baustellen zu identifizieren, gab es in diesem Jahr ja reichlich ...

Rebellion Racing überholte mit dem 4. Platz in China die in Sebring siegreiche und nun fehlende Oreca-Truppe noch im Kampf um den Ehrenplatz des besten Privatier-Teams. Für Aston Martin hingegen endete das Kapitel LMP1 vorläufig mit der dritten Zielankunft des alt-ehrwürdigen Lola-Aston in den Punkten - ein versöhnlicher Schluss nach dem AMR-One-Desaster. Im kommenden Jahr wird man mit einem GTE-Werksteam wohl BMW als Ferrari-Gegner in der umkämpften GTE-Klasse beerben. Oak Racing feierte hingegen die Zielankunft aller drei Wagen - das Team ist aufgrund seiner Zuverlässigkeit mittlerweile ein Faktor, mit den in LMP-Rennen immer zu rechnen ist.

In den GT-Klassen nutzte BMW ein Sieg bei der mutmasslich internationalen Abschiedsvorstellung des BMW M3 GT2 nicht zu Titelehren. AF Corse beschränkte sich mit dem defektgeplagten Top-Auto auf das Nötigste und holte mit der Zielflagge und absolvierten Minimumdistanz noch die fehlenden Punkte für den Titel. Das Jetalliance Racing-Lotus Team hätte hingegen mit einem vierten Platz noch mal ein Highlight setzen können, doch eine gebrochene Stoßdämpfer-Aufhängung machte das gute Zwischenresultat zunichte. Dennoch dürfte auch im nächsten Jahr mit den Evoras zu rechnen sein.

Ob hingegen bei der chinesischen Runde 2012 mit Zuhai zu rechnen, ist steht noch in den Sternen. Trotz einer mittlerweilen guten Organisation - man kann bei Zhuhai fast schon ein wenig von Sportwagentradition sprechen - zieht es die Hersteller aus Marketinggründen in das namhaftere, aber wenig vom FIA-Tross haltende Shanghai. Ob sich der Wechsel vollzieht, steht noch in den Sternen, weshalb der China-Termin im FIA-Kalender als einziger mit einem TBA ausgezeichnet ist.

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