Neues Reglement in Le Mans - der LMP1-Teil

Peugeot Le mansDer ACO hat gemäß unserer Kollegen von Endurance-Info.com das technische Reglement der 24 Stunden Rennen von Le Mans sowie der verwandten Serien für die kommenden drei Jahre veröffentlicht. Darüber hinaus gab man einen Ausblick auf die Entwicklungsrichtung bis 2015, die grob gesagt eine Steigerung der Effizienz der Fahrzeuge im Rahmen der technischen Vorgaben beinhalten soll. Mit den neuen Regeln will man die Sicherheit verbessern, den Ressourcenverbrauch der Wagen (Sprit, Reifen, etc.) reduzieren und ein ausgeglichenes Reglement für die verschiedenen Antriebskonzepte schaffen. Mit der Auslegung auf drei Jahre gibt man den beteiligten Herstellern und Teams zudem Planungssicherheit.

Hauptänderung bei den LMP1 ist die auf diesen Seiten bereits mehrfach vorgestellte Reduzierung der Motorenhubräume auf 2l (Benziner-Turbo), 3,4l (Benziner-Saugmotoren) bzw. 4l (Turbodiesel). Durch die damit verbundene Leistungsreduzierung auf etwa 520PS hofft man die Rundenzeiten wieder über die Marke von 3:30 Min. an der Sarthe drücken zu können. Dieser Sicherheitspunkt wird zudem duch die Einführung der "Haiflosse" auf dem Heck der Wagen unterstützt, die in Zukunft Unterluft-Unfälle wie in der Saison 2008 effektiv verhindern soll. Auch wurde das "Grandfahering" der alten Autos präzisiert. Demnach werden die in 2010 zulassenen LMP1 zwar prinzipiell auch 2011 unverändert mit den alten Motoren antreten dürfen. Allerdings müssen sie dann im Gegenzug mit einem von 90l auf 75l verkleinerten Tank und kleineren Restriktoren fahren. Damit würden diese Teams zumindest mitfahren können, dürften aber im Kampf um den Gesamtsieg keine Rolle mehr spielen.

LM 2010"Moving Target" bleibt dagegen die Einführung von Hybrid-Technologien wie KERS- & TERS-Systemen. Im Vorrang stehen zur Zeit Sicherheitsaspekte sowie die Beschränkung, dass die gewonnene Energie nur an die Antriebsachse weitergegeben werden kann. Der ACO zeigt sich hier aber in Zukunft offener, was die Konzepte anbelangt, da die bislang kommunizierten Hybrid-Regeln, die schon 2010 in Anspruch hätten genommen werden können, von keinem existierenden Wagen erfüllt werden konnten.

Letztlich behält der ACO sich vor, mit einer neuen Regel während der Saison ein Motoren- bzw. Antriebssystem mittels einer spontan angesetzten "Balance of Performance" einzubremsen, wenn sich die entsprechenden Wagen als zu schnell erweisen würden. So soll z.B. eine erneute Dominanz der Diesel verhindert werden. Ein Einschreiten kann anberaumt werden, wenn die Wagen in ihrer Rundenzeit 2% über den Werten der Konkurrenz liegen.

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