Le Mans Vorschau Teil 2 - die LMP1-Benziner
Neun Autos starten innerhalb der LMP1-Klasse mit einem Benzin-Motor im Heck. Drei Aston Martin (2* Werksteam & einmal Signature), vier Lola, ein Zytek und ein Oreca stehen beim Klassiker am Start. Doch obwohl der ACO den Benzinern noch zusätzlichen Spielraum bei den Restriktoren gegenüber den Dieseln gegeben hat, dürften angesichts des Entwicklungsstopps bei den meisten Herstellern und Teams kaum eine der Mannschaften einen Chance auf das Podium haben. Die wahre Balance wir wahrscheinlich erst 2011 offenbar werden, wenn das neue LMP1-Motorenreglement greift und auch eine Reihe neuer Chassis zu erwarten sein wird.
Nehmen wir Aston Martin: Die von Lola gekauften Chassis sind 2010 nicht weiterentwickelt worden und kranken nach wie vor am hohen Schwerpunkt des lediglich auf Direkteinspritzung aufgerüsteten GT1-Treibsatzes. Dennoch sollte man - wie vor einigen Wochen erläutert - den Wagen von Mücke / Primat / Fernandez nicht voreilig vom Kampf um einen der vordersten Ränge abschreiben.
Die neuesten Chassis im LMP-Feld dürften neben den Audis die beiden Rebellion Racing-Lola sein. Diese haben bei den 8h in in Le Castellet bereits ein Podium erzielt. Im Kampf um den besten Benziner im Feld dürften die beiden schweizer Lolas sicherlich eine Rolle spielen. Fast genau so neu - jedoch fahrerisch nicht so homogen besetzt - ist der Drayson Racing-Lola. Das liegt weniger an Emanuele Pirro und Jonny Cocker, die Wagenbesitzer Lord Drayson bei seinem Le Mans-Einsatz unterstützen. Eher olympische Motivation dürfte dem Autocon Motorsports-Team aus der ALMS zuzuschreiben sein.
Das dritte Team das in den Kampf um den Rang des besten Benziners eingreifen dürfte ist Oreca. Auch der O01-AIM ist nur moderat weiter entwickelt worden. Der Nachfolger mit Peugeot-Power existiert schon auf den Reissbrettern. Doch die Basis des Autos gilt seit dem Sieg in Silverstone 2009 als genau so solide wie die Besatzung (Panis / Lapierre / Duval).
Letztlich gilt es noch die Publikumslieblinge in dieser Klasse zu würdigen: Ob Nigel Mansell mit seinen Söhnen Greg und Leo über die Renndistanz eine Chance auf den Rang des besten Benziner hat, mag dahin gestellt sein. Ein Finish - idealerweise in den Top-10 - dürfte der Mannschaft jedoch jeder wünschen. Angesichts der Tatsache, dass das beste Le-Mans Finish eines LMP1-Zytek der 21. Platz der Strakka Racing-Mannschaft im vergangenen Jahr war, sollten die Erwartungen an das britische Familienteam jedoch nicht zu hoch gehangen werden.