Weitere Reglementsanpassungen des ACO
Der ACO hat aufgrund der Rennen in Sebring und Barcelona die Leistung der Diesel- und Benzin-getriebenen LMP analysiert und nun weiteren Handlungsbedarf in Bezug auf die Anpassung beider Motorenkonzepte erkannt. Ausserdem gab es ein Statement zur Homologationsprozedur, das sich vermutlich auf die aktuellen Streitigkeiten bezüglich der am R15 bemängelten Aero-Teile (wir berichteten) bezieht.
Um den nach Ansicht des ACO weiterhin bestehenden Perfomancevorteil der Diesel-Wagen einzuschränken, müssen Audi und Peugeot nun bei den Boxenstopps die selben Tankrestriktoren wie die Benziner-Teams (33mm statt wie bisher 36mm) verwenden, was die Standzeit bei den Stopps erhöhen dürfte. Ausserdem wird das Basisgewicht der Dieselprototypen auf 930kg erhöht, wobei 30 kg davon auf ein vom ACO bereitgestelltes Ballastgewicht entfallen müssen. Diese Änderungen gelten ab dem 1000km-Rennen in Spa. Profiteure der Änderungen werden die Top-Teams von Aston Martin, Zytek, Lola und Pescarolo sein, die nun in der zu erwartenden Schlacht gegen die Dieselflotte an der Sarthe bessere Karten haben dürften.
Darüber hinaus gab es vom ACO ein klärendes Statement zur Homologationsprozedur: So sollen - ebenfalls ab Spa - neue Autos spätestens 30 Tage vor Beginn eines Events, an dem sie teilnehmen wollen, homologiert werden dürfen. Genehmigungspflichtige Modifikationen an bestehenden Autos müssen spätestens 15 Tage vor Beginn des ersten Einsatzrennens homologiert werden. Damit gibt der ACO wohl möglich zwischen den Zeilen zu, dass einige Teile am unmittelbar vor den 12h von Sebring homologierten Audi R15 besser einer genaueren Prüfung unterzogen worden wären. Hier hatte es Reklamationen seitens der Konkurrenz aufgrund eines unter der Karosserie versteckten Flügelelementes gegeben, dessen Legalität zuletzt sehr umstritten war.