ACO-Regeln 2009 (2) - nichts Neues bei den GT1
Ebenso wie bei den GT2 ist auch das ACO Regelwerk für die GT1-Klasse für 2009 nun in einer aktuellen überarbeiteten Version erhältlich. Wer hier in der Vergangenheit erwartet hatte, dass ACO und FIA nun einen Weg gefunden hätten, die Kostenexplosion in der Klasse einzugrenzen und die GT-Szene neu zu strukturieren, wird bitterlich enttäuscht sein. Die Neufassung des Reglements enthält lediglich Detailanpassungen wie bei den GT2. Auch in der Vorausschau auf das 2011-Reglement werden die GT mit keinem Wort erwähnt.
Zwischen den Zeilen und aus vereinzelten Statements von ACO- und SRO/FIA-Vertretern war in den vergangenen Wochen zu entnehmen, dass die beiden Verbände unterschiedliche Stoßrichtungen bei den GT-Reglements verfolgen. So setzt SRO-Chef Stefan Ratel in seiner Entwicklungsstrategie für die Zukunft des GT-Sports (wir berichteten) auf die Einsatzteams und Tuner, während der ACO das Gespräch mit den Herstellern sucht, die aber ihre Vorstellungen nur schwer in eine neue Linie gepresst sehen möchten. Zumindest wird hinter vorgehaltener Hand von einem erbitterten Tauziehen zwischen Herstellern wie Aston Martin und dem ACO um die Zukunft des Top-GT-Sports berichtet. Ob es in den kommenden Jahren hier nun wirklich zu einer Vereinigung der Klassen GT1 und 2 zu einer gemeinsamen Produktionssportwagenklasse kommt oder ob die beiden Kategorien einen Downgrade (GT2 wird zu GT1 und GT3 zu GT2) erleben werden, ist also noch offen – somit bleibt für 2009 vorläufig alles beim Alten.
Zu den Fakten:
-
Der Gurney an den Heckflügel der GT1 wird für das kommende Jahr von 15 auf 25mm erhöht.
-
Der maximale Lärmpegel wird wie bei den GT2 auf 112dB (gemessen 15m von der Strecke entfernt) beschränkt.
-
Während der Betankung muss wie bei den GT2 durch einen Sensor ein Start des Motors unterbunden werden, solange der Tankstutzen mit dem Auto verbunden ist.
-
Die maximale Cockpittemperatur wird wie bei den GT2 auf 32°C festgelegt. Zur Kontrolle ist ein Sensor vorgeschrieben, der diese Temperatur permanent überwacht. Zeigt dieser eine Überschreitung an oder fällt er aus, wird das Fahrzeug vom ACO an die Box zitiert.
-
Sauerstoff- und Ethanolgehalt des Benzins wurden neu definiert.
-
Ebenso sind die Restriktortabellen komplett hin zu kleineren Größen überarbeitet worden. Für die Aston Martin und Corvette-Fahrzeuge bleibt es bei den zusätzlichen Zuladungen von 25kg.