Das ACO-Reglement der kommenden Jahre
Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag hat der technische Direktor des ACO, Daniel Poissenot, Details zum vom ACO im letzten Jahr angekündigten Reglementsumstrukturierung verlauten lassen. Die Eckpunkte des ACO-Reglements lesen sich wie folgt:
- Reglementsstabilität bis 2010 – für LMP2, GT1 und GT2 sogar noch darüber hinaus.
- Es bleibt bei zwei Prototypen- und zwei GT-Kategorien.
- Für LMP2, GT1 und GT2 werden in den kommenden Jahren kostenreduzierende Maßnahmen durchgesetzt. Das betrifft besonders die GT2, bei denen die Elektronik im Wagen reduziert werden soll. Ausserdem sollen nur noch Werksmotoren und keine speziellen Rennmotoren mehr erlaubt werden. So sollen auch die Kosten eines GT2-Fahrzeuges an die Kosten der entsprechenden Strassenfahrzeuge gekoppelt werden.
- Die LMP1 werden ab dem kommenden Jahr um eine Subkategorie ergänzt, die geschlossene Cockpits hat und von ihrem Äusseren her mehr Optionen bieten, Identitätsmerkmale der Strassenfahrzeuge der entsprechenden Hersteller ausweisen zu können. Als Beispiel wurde die Designstudie einer hypothetischen LM-GTP1-Corvette vorgestellt (Bild mit freundlicher Genehmigung der Kollegen von Endurance-Infos.com), die auf den ersten Blick Ähnlichkeiten mit den Nissan-R390-Wagen der späten 90´er Jahre aufweist.
- Diese neue Subkategorie wird ab 2008 ausgeschrieben und parallel zu den jetzigen LMP1 eingeführt. 2010 werden die derzeitigen LMP1 noch mit Restriktionen mitfahren dürfen. Ab 2011 gehört die Königskategorie gänzlich den neuen Fahrzeugen. Die jetzigen LMP1 können dann in LMP2 umgerüstet werden.
- Die Rundenzeiten während des Rennens sollen weiterhin auf einem 3´30´´-Level verbleiben.
- Die LMP2 werden ab dem kommenden Jahr mit 50kg mehr Gewicht fahren müssen, da ihre Performance zu nahe an denen der LMP1 liegt. Damit will der ACO kostenintensiven Gewichtsreduktionen mit dem Ziel einer optimalen Ballastgewichtverteilung wie beim Porsche RS Spyder vorbeugen und klarstellen das diese Fahrzeugkategorie nach wie vor den Privatteams vorbehalten bleiben soll.
- Der ACO machte auf der Pressekonferenz klar, dass man erwartet, dass auch die IMSA diese neueren Regularien bezüglich der LMP2 umsetzt.
- Technologisch will man sich weiteren alternativen Kraftstoffen öffnen. So sollen unter anderem die Rahmenbedingungen für den Einsatz von Bio-Ethanol und Wasserstoff sowie Hybrid-Antriebe im neuen Reglement festgelegt werden.
- Die existierenden fossilen Brennstoffe sollen vermehrt mit regenerativ gewonnenen Treibstoffen verstreckt werden, um eine bessere CO2-Reduktion zu erreichen .
- Der Einsatz von Systemen zur Energierückgewinnung aus Bremsenergie liegt ebenfalls im Focus des ACO. Allerdings wird man diesen auf die Hinterachse beschränken, um nicht zu verkappten Allrad-antrieben zu kommen.