Le Mans #90 vor dem Auftakt
Morgen beginnt in Le Mans der Testtag für die in einer Woche anstehende 90.te Ausgabe des 24 Stunden Langstreckenklassikers auf dem Circuit de la Sarthe. Die mit einer runden Zahl versehene Rekordausgabe wird – soweit darf man es schon mal festhalten - sicherlich nicht als technisch innovativste in der Geschichte des Legendenrennens eingehen. Am Start findet man die selben Hersteller und Konstruktionen wie im vergangenen Jahr (bzw. den vergangenen Jahren...) und die Top-Klasse ist mit nur 5 Autos mehr als übersichtlich besetzt – wobei der veranstaltende ACO sich den Luxus erlaubte mit der ByKolles Racing-Mannschaft ein potentielles sechstes Team wegen der Verletzung mehrerer administrativer Vorgaben aus disziplinarischen Gründen im Vorfeld vom Klassiker auszuschliessen.
Die Spannung muss in diesem Jahr aus anderen Quellen kommen. Daher hat der ACO die BoP für die Top-Klassen weiter angepasst. Die Toyota werden im Vergleich zur Ausgabe des Vorjahrs 9 kW (etwa 12PS) weniger Leistung (678PS), 4kg mehr Gewicht und 64 Megajoule weniger Energie pro Stint (898MJ statt 962 im Vorjahr) auskommen müssen. Zudem bleibt es wie seit Saisonbeginn dabei, das die Zusatzenergie aus dem Hybridantrieb erst ab 190kmh abrufbar ist, was im Vorjahr noch nicht der Fall war. Alpine bekommt einen Teil seines zwischen Sebring und Spa-Francorchamps verhangenen Leistungscuts zurück und darf in Le Mans mit 563 PS ausrücken, was aber immer noch 40PS weniger als im Vorjahr ist. Beim Gewicht ändert sich beim französischen Werksboliden nichts. Über einen Stint darf die Alpine 797MJ an Energie verbrauchen. Die Glickenhaus-Boliden schliesslich werden im Vergleich zum Vorjahr mit selben Gewicht und Leistung aber 55MJ weniger Energie pro Stint (910MJ statt 965) ins Rennen geschickt.
In der LMP2-Oreca-Einheitsklasse (lediglich ein von CD-Sport eingesetzter Ligier ist im Feld vertreten) sind die Wagen wie bereits ausführlich erläutert wurde mit 11 PS weniger und einem um 10 Liter auf 65 Liter verkleinerten Tank unterwegs.
In der GTE-Klasse bleibt es für Corvette, Ferrari und Porsche bei den Gewichten die man auch im Vorjahr an den Start gebracht hat. Porsche darf einen 3l grösseren Tank wie im Vorjahr (nun 102l) zum Einsatz bringen während Corvette einen 0,8mm kleineren Restriktor bekommt und Ferrari mit leicht höheren Turbo-Boost-Werten wie im Vorjahr ausrücken darf. Der Klassensieg ging im Vorjahr übrigens an Ferrari...
In der GTE-Am-Klasse wurden Aston Martin 5kg zusätzliches Gewicht und ein 1l kleinerer Tank verpasst. Porsche hingegen hat auch in der Am-Klasse 3l zusätzlich zugestanden bekommen. Für Aston Martin und Ferrari – die auch in der Am-Klasse im Vorjahr erfolgreich waren – gibt es verglichen zum Vorjahr auch Änderungen bei den Ladedrücken.