WEC-Rekord-Feld 2022
Am vergangenen Wochenende hat auch die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ihre Nennliste offiziell veröffentlicht. Ein Rekordfeld von 39 Teilnehmern hat für die 10. Saison der Serie 2022 genannt. (Hier geht es zum Download der vorläufigen Nennliste). Mit 21 Prototypen und 18 GTE erreicht das Feld die Kapazitätsgrenze für einige der ins Auge gefassten Kurse. Als Konsequenz hat die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft angekündigt bis auf weiteres keine Gaststarter zuzulassen, da schlichtweg keine Garagenboxen auf Kursen wie Fuji mehr zur Verfügung stehen.
Das Feld der LMP1 wächst mit dem Einstieg von Peugeot um einen weiteren Hersteller. Dafür schraubt die Scuderia Glickenhaus ihr Engagement um einen Wagen auf nur noch ein engagiertes Fahrzeug herunter. 6 Wagen sollen sich im Verlauf der Saison einen Schlagabtausch um die Gesamtsiege liefern, wobei Peugeot schon angekündigt hat, den Saisonauftakt in Sebring auszulassen und die Scuredia Glickenhaus wahrscheinlich nach Le Mans wieder nicht im Feld vertreten sein wird.
In der LMP2 ist das Gros der neuen Teilnehmer zu finden. 15 Oreca bedeuten das grösste Feld das jemals in dieser Klasse angetreten ist – und leider auch das eintönigste! Die Gründe dafür haben wir bei mehreren Gelegenheiten ausführlich erläutert. Hier kündigt sich schon zum Teil der Boom an LMDh-Einsatzteams für das kommende Jahr an, die zum Teil in dieser Saison schon mit den LMP2 erste Erfahrungen im Prototypensektor sammeln wollen. Mindestens 4 Mannschaften werden zu diesem Kreis gezählt. Zu 7 letztjährigen Teilnehmern kommen 8 Autos hinzu. Auf die genaue Zusammensetzung werden wir in den nächsten Tagen noch einmal detailliert pro Klasse eingehen.
Während in der GTE-Pro mit einer Corvette ein Auto das etwas fade Porsche-Ferrari-Duell belebt, bleibt die Anzahl der Starter in der GTE-Am-Klasse mit 13 Mannschaften konstant. Hier kommt der Meisterschaft zugute das man erneut pandemie-bedingt nur 6 Läufe ins Auge fasst, was interessierten Privatiers entgegen kommt, die sich bei mehr Rennen wahrscheinlich eher eine SRO-Meisterschaft ausgesucht hätten. Auf der anderen Seite sorgt das bevorstehende Auslaufen der GTE-Klasse für ein mager besetztes Pro-Feld - was sich erst mit der Einführung einer GT3-Pro-Klasse in der WM ändern dürfte.
Vergleicht man in der nebenstehenden Grafik die Feldgrössen der WEC-Felder aller Saisons so fällt einem auf das das diesjährige Rekordfeld um gleich 5 Wagen grösser ausfällt als das bisherige Rekordgrid 2015. Damals schrumpfte das Feld allerdings schon zu Saisonbeginn durch diverse Absagen – allen voran das im Vorfeld viel gerühmte Nissan-Werksengagement - schnell zusammen, so das im Endeffekt knapp 30 Mannschaften die gesamte Saison bestritten. Somit dürfte die kommende Saison bei den 6 anstehenden Läufen mit dem vollen Feld eine bisher nie erlebte reichliche Trackaction bieten – und damit einen viel versprechenden Vorgeschmack darauf geben was 2023 passieren wird, wenn wir auch bei der Top-Klasse endlich mal wieder zweistellige Starterzahlen erwarten dürfen.