Erkenntnisse vom Le Mans Testtag

scg007testdayDas Glickenhaus Team hat beim Testtag in Le Mans die Toyota bei der Jagd auf die Tagesbestzeit knapp schlagen können. Die amerikanisch-italienische Truppe mit der deutschen Einsatzmannschaft von Joest Racing verzeichnete in der letzten Session mit einer von Oliver Pla erzielten 3:29,115 die schnellste Zeit am Wochenende auf dem Circuit de la Sarthe. Pla toppte damit die Zeiten der Toyota um 0,22 (#7) bzw. 0,51s (#8) Platz 4 belegte der ex-Rebellion-Alpine mit einer 3:30.1 gefolgt vom 2. Glickenhaus Wagen, der mit einem Abstand von 1,809s auf die Teamkollegen ebenfalls wie alle 5 Top-Autos noch knapp vor den schnellsten LMP2 zu liegen kam.

Die Zeit von Pla war beim Debüt der neuen Hypercars von Toyota und Glickenhaus ein Bestzeitenniveau, das im Rahmen des vom ACO vorgegebenen neuen Limits von 3:30s lag. Die Zeit war somit 0,6s langsamer wie die vor 2 Jahren beim letzten regulär ausgetragenen Testtag erzielte Zeit des schnellsten LMP2-Fahrzeugs, des Jackie Chan DC Racing Orecas. Auf die seinerzeit schnellsten LMP1 von Toyota fehlten dem SCG007 LMH und dem GR10 LMH-Crews gar volle 10s. Ganze 8,8s war der ex LMP1-Bolide von Alpine im Vergleich zu seinem Vorleben als Rebellion Racing R13 eingebremst worden.

92porschetestdayUnd auch der Abstand auf die LMP2 fiel mit unter 2s knapper aus als gedacht. 1,99s hinter Pla´s #708 Wagen kam der IDEC Sport Oreca #48 als schnellstes Fahrzeug der Oreca-Flotte zu liegen. Paul Loup Chatin erzielte auf dem Wagen eine 3:31,105, die 2,6s langsamer als die besagte Klassenbestzeit vor 2 Jahren (im vergangenen Jahr war der Testtag aufgrund der Covid-Pandemie gestrichen worden) ausfiel. Hinter dem IDEC-Sport Wagen plazierten sich der Panis Racing Oreca, der schnelsste der beiden Team WRT-Orecas (das ELMS-Auto mit Kubica & Co) und die beiden schnellsten United Autosports-Wagen an der Spitze der Flotte. Letzter in der Liste war fast erwartungsgemäss der einzige Ligier im Feld des Racing Team India-Eurasia Motorsport, dem 8,5s auf die Klassenbestzeit fehlten. Das sich dahinter eine Lücke von 13,2s auf die schnellsten GTE-Pro-Fahrzeuge auftat, zeigt das der ACO bezüglich der Einpegelung der neuen LMP2-Klasse für 2024 (wir berichteten) noch ein gewaltiges Stück Arbeit vor sich hat.

Porsche toppte mit einer erneuten Bestzeit von Kevin Estré (3:52,901) nicht nur die Zeitlisten der GTE sondern setzte sich mit 3 der 4 in der Klasse vertretenen Pro-Neunelfern inklusive des Weather Tech-Porsches an die Spitze der Klasse. Ferrari fehlten hier knappe 0,2s und Corvette fehlte beim Debüt der im letzten Jahr nicht anwesenden C8.R immerhin nur 0,5s auf die Porsches. Auch hier ein Vergleich zu vor 2 Jahren: dort war Corvette die Bestzeit mit einer 3:54.0 gelungen. Somit sind zumindest die GTE – anders als die Prototypen – 1s schneller geworden.

99porschetestdayAuf gar 2s setzt sich der Fortschritt bei den GTE-Am – die mit einer anderen BoP als die Pro unterwegs sind – fort. Dort erzielte der von Multimatic professionell unterstützte #99 Proton Competition-Porsche mit Top-Pilot Harry Tincknell mit einer 3:54,472 die schnellste Zeit vor dem #56 Project 1-Porsche von Matteo Cairoli & Co und dem #66 JMW-Motorsport Ferrari. Zum Vergleich: 2019 hatte die Bestzeit in dieser Kategorie noch bei einer 3:56,8 aufgestellt vom Weather Tech Racing Ferrari gelegen, was immerhin einer Verbesserung von 2,4s impliziert.

Schwere Zwischenfälle waren gottlob Mangelware. Am #17 IDEC-Sport /Era Motorsports-Oreca wird im Laufe der Woche ein neues Chassis fällig nachdem eine Karambolage mit dem #31 Team WRT dort einen Aufhängungspunkt brechen liess. Der TF Sport Vantage mit der #95 musste nach einem Unfall in der ersten Schikane einen Frontschaden verzeichnen. Amsosten wurden nur vereinzelte Dreher rapportiert.

Die Trackaction für die 89. Ausgabe des 24 Stunden Rennen von Le Mans beginnt am Mittwoch mit dem ersten freien Training.

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