Toyotas #7 siegt in Monza

Die dritte Runde der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft, die erstmals ausgetragenen 6h von Monza (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) sind mit einem erneuten Toyota-Sieg zu Ende gegangen. Im Unterschied zu den beiden vorangegangenen Rennen siegte jedoch dieses Mal der Wagen mit der #7 von Mike Conway, Kamui Kobayashi und José Maria Lopez vor dem Alpine LMP1 von André Negrao, Nicolas Lapiere und Matthieu Vaxiviere und dem auf Gesamtrang 3 plazierten United Autosports Oreca von Phil Hanson, Felipe Alburquerque und Fabio Scherer.

Angesichts erstmals aller 5 startender LMH war die Runde selbst in der Hypercar-Klasse alles andere als langweilig. Für 2 der Wagen war es ein gebrauchter Tag: die bislang siegverwöhnte #8 von Toyota hatte mit anhaltenden Benzindruckproblemen zu kämpfen und musste zwischenzeitlich nach einem Bremsdefekt den linken vorderen Radträger austauschen. Der #708 Glickenhaus SCG007 wurde zunächst von einer gebrochenen Zündkerze ausgebremst und erlitt zu Rennmitte einen Getriebeschaden der die Fahrt der Crew vorzeitig beendete. Somit entspann sich ein interessanter Kampf um die Führung zwischen dem mit einem leichten Reichweitenvorteil ausgerüsteten Toyota GR010 #7, dem schnellen aber durstigen Alpine und dem verbleibenden Glickenhaus #709, der sich auf Augenhöhe mit dem Alpine um Platz 2 duellierte,

Als der Toyota aufgrund eines Elektrikdefektes in der 4. Rennstunde zwischenzeitlich antriebslos auf der Strecke strandete, lag eine Sensation in der Luft als der Glickenhaus kurz für 2 Runden die Führung übernahm. Doch ein zeitgleich anstehender Bremsbelagwechsel am verbliebenen SCG007 warf den Wagen ins Mittelfeld zurück und brachte die Alpine-Mannschaft in die zwischenzeitliche Führung, die diese jedoch gegen Rennende durch einen Stop des GR010 #7 unter einer Gelbphase wieder an die letztendlich siegreiche Toyota-Crew verlor.

In der LMP2-Klasse setzte sich die United Autosports Truppe zu ihrem zweiten Klassensieg des Jahres durch. Hinter dem am Ende viertplazierten Glickenhaus lief der Team WRT Oreca auf Klassenrang 2 ein. Pilot Ferdinand Habsburg haderte dennoch mit dem bislang besten Ergebnis der Mannschaft weil man einen möglichen Wave-By hinter dem Safety-Car und damit den ersten Klassensieg in der Serie verpasste.

Rang 3 und der Sieg in der Pro-Am Kategorie ging an die Racing Team Nederland Crew in der Team und Wagen-Besitzer Frits van Eerd Corona-bedingt auf seine 2 Stammfahrer verzichten musste. Nyck de Vries und Paul-Loup Chatin machten als Ersatzpiloten jedoch eine gute Figur und hievten den Oreca auf Gesamtrang 6. Im Kampf um den Pro-Am Klassensieg liess man den Dragonspeed-Oreca und den Realteam Racing Oreca hinter sich.

In der GTE-Pro wurde ein harter Vierkampf zwischen den beiden Werks-Porsches und Ferraris ausgefochten. Am Ende hatte das Duo Kevin Estre und Neel Jani die Haube vorne. Porsche hatte gegen Rennmitte auf eine spritsparendere Fahrweise umgestellt, was sich gegen Rennende auszahlte. AF Corses #51 wurde 3 Minuten vor dem Rennende noch zu einem Splash & Dash an die Box gezwungen während die #92 in Ferraris Hinterhof zum zweiten Saisonsieg fuhr.

In der GTE-Am-Klasse triumphierte die #83 Crew von AF Corse zum 2.Mal in dieser Saison – und das obwohl die Crew die Klassenpole nach dem Qualifying wegen eines nicht reglementskonform verbauten Heckflügels gestrichen bekam und von ganz hinten losfahren musste. Das konnte einem glänzend aufgelegten Alessio Rovera sowie seine Co-Piloten Francois Perrodo und Nicklas Nielsen nicht an einer erneut makellosen Vorstellung hindern. Dahinter entschied sich der Kampf um die Podiumsplätze erst in den letzten Runden in einem sehenswerten Duell zwischen den beiden Aston-Mannschaften von Aston Martin Northwest Racing und D´Station Racing zugunsten der Crew des Kanadiers Paul dalla Lana.

Nach dem Aufgalopp auf dem High-Speed Circuit im königlichen Park zu Monza steht als nächste und vierte Runde der Meisterschaft nun das 24 Stunden Rennen von Le Mans an.

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