Toyota GR 10 Hybrid LMH
Toyota hat am vergangenen Wochenende das Toyota GR10 Hybrid Hypercar offiziell vorgestellt. Das neue Einsatzgerät in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und bei den 24 Stunden Rennen von Le Mans ist der offizielle Nachfolger des TS050 Hybrid LMP1, mit dem der japanische Hersteller seinen WEC-Titel gegen die Konkurrenz in der kommenden Saison verteidigen will. Der Wagen wurde in den letzten 18 Monaten in Zusammenarbeit zwischen TMG in Köln und dem japanischen Toyota-Werk in Higashi-Fuji, das den hybrid-elektrischen Antriebsstrang beisteuerte, entwickelt.
Befeuert wird der GR010 HYBRID durch einen 3.5Liter V6 Biturbo-Motor mit Benzin-Direkteinspritzung der maximal 680PS über ein sequentiell geschaltetes 7-Gang Getriebe an die Hinterräder liefern kann, allerdings auf 408 PS abgeregelt werden muss, sobald der durch eine Lithium-Ionen-Battereie gespeiste 272PS starke Motor Generator an der Frontachse in Aktion tritt. Die Leistung der Hypercars ist nämlich reglementbedingt auf eben diese 680 Maximal-PS limitiert, was dem durch AISIN AW und DENSO gemeinsam entwickelten System ein ausgeklügeltes Motormanagementsystem zur Begrenzung der Systemleistung abverlangt. Da zudem der Elektro-Boost anders als wie bisher erst ab Tempo 120 auf der Strecke greifen darf dürfte sich die Fahrcharakteristik der Wagen grundlegend ändern.
Der neue Wagen ist zudem mit einem Gewicht von 1050kg 162kg schwerer, 25cm länger, 10cm breiter und 10cm höher wie sein Vorgänger. Mit 680 PS beklagt Toyota zudem einen Leistungsverlust von 32% im Vergleich zum Vorgänger, dessen Antriebsstrang basierend auf einem 2,4l V6 Biturbo-V6 und einem Allrad-MGU an Vorder- und Hinterachse demzufolge angeblich genau 1000PS an den Dyno brachte (was eher eine Mindestangabe sein dürfte). Damit entspricht der Wagen dem neuen Leistungsfenster des ACO der die Rundenzeiten auf dem Circuit de la Sarthe wieder auf ein Niveau knapp unterhalb der 3:30´er Marke anheben will, was unter anderem auch eine umfangreiche Leistungsbeschneidung der LMP2 notwendig machte.
Anders als wie bisher müssen die LMH-Hypercars und die in den kommenden Jahren nachfolgenden LMDh auch mit nur einer Aerodynamik-Konfiguration klar kommen, was eine umfangreiche Aero-Entwicklung im Vorfeld für den Wagen notwendig machte. Toyota weist zudem darauf hin das der Wagen lediglich „inspiriert“ vom strassenzugelassenen GR Super Sport Hypercar gestaltet wurde – was darauf hinweist das einzelne technische Komponenten zwar zwischen den Wagen getelilt werden, es sich beim Rennauto aber um ein komplett eigenständiges Gefährt handelt.
In der nun 9. Rennsaison in Folge die Toyota bestreitet wird sich das Team weiterhin treu auf seine Stammpiloten verlassen: die amtierenden Weltmeister Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López werden auf der traditionellen #7 antreten, während Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley sich die #8 teilen. Der Niederländer Nyck de Vries fungiert weiterhin als Test- und Reservepilot.