Rebellion beendet Rennaktivitäten

Die LMP1-Mannschaft von Rebellion Racing hat gestern in einer viel beachteten Pressemitteilung das Ende ihrer Rennaktivitäten nach dem 24 Stunden Rennen von Le Mans 2020, also dem Ende der laufenden FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Saison, bekannt gegeben. Dabei wird das Team nicht nur aus der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft aussteigen, sondern auch keine Ersatzprogramme in anderen Rennserien starten und das Motorsport-Team statt dessen zusperren.

Hauptsponsor und Anteilseigner Rebellion  hatte diese Entscheidung in einer Managementsitzung getroffen. Die schweizer Kleinserien-Manufaktur exklusiver, futuristisch gestylter Armbanduhren war 2008 als Hauptsponsor der Mannschaft nach der Fusion der beiden Rennställe Speedy Racing und Sebah Automotive erstmals in Erscheinung getreten und war seit 2010 mit Rebellion Racing als Namensgeber der Mannschaft offiziell aufgetreten. Schon von Anfang an engagierte man sich bei den Prototypen der ELMS, der Intercontinental Le Mans Challenge und der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und war dabei hauptsächlich als Privatiersteam in der höchsten Prototypenklasse aktiv. Nebenbei erfolgte auch ein Engagement bei der Dakar Rally.

Der Rückzug von Rebellion Racing kam für die meisten Beobachter überraschend. Die Mannschaft hatte vor kurzem erst eine Beteiligung am Peugeot-Hypercar-Programm als potentielles Einsatzteam bekannt gegeben. Augenscheinlich haben aktuelle Entwicklungen – so das Ende der Oreca-Zusammenarbeit mit den Franzosen und die darauf folgende Unsicherheit bezüglich der kommenden Saisons – dazu geführt das man nun endgültig den Stecker für das kostenaufwändige LMP1-Programm zog. Hintergründe abseits der üblichen Dankbarkeits-Floskeln sind bislang noch nicht bekannt geworden. 2 Gesamtsiege plus einige LMP2-Klassensiege konnte die Mannschaft bislang in den WEC-Einsätzen verzeichnen.

Mit Rebellion Racing verlässt eines der Gründungsmitglieder der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft die Top-Klasse, in der nun nur noch Toyota , LNT-Ginetta und das teilengagierte ByKolles Racing Team verbleiben. Neben Rebellion Racing haben seit 2012 auch die LMP1-Teams von JRM-Racing , Strakka Racing, Pescarolo, Oak Racing, SMP Racing, Dragonspeed, sowie die Hersteller Audi, Porsche und Nissan die Meisterschaft verlassen. Die Hoffnungen des ACO für die Top-Klasse liegen nun für die kommende Saison erst einmal auf dem Einstieg von Aston Martin und dem Glickenhaus-Team in der Hypercar-Klasse. Bis dahin wird Rebellion Racing noch bei 4 Saisonrennen in Austin, Sebring Spa-Francorchamps und Le Mans - bei den beiden letzten wieder mit 2 Wagen – an den Start gehen.

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