WEC Feld 2019/20 vorgestellt
Wir schulden euch noch an dieser Stelle einen Ausblick auf das nächstjährige Feld der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft, das der ACO auf der traditionellen Pressekonferenz am Freitag vor dem Le Mans-Wochenende bekannt gegeben hatte. Mit 33 eingeschriebenen Wagen fiel dieses grösser als zunächst befürchtet auf. Wobei es bis zum Saisonstart noch Potential nach oben und unten gibt.
8 LMP1, 8 LMP2, 6 GTE-Pro und 11 GTE-Am sind in der Liste für die kommende Saison verzeichnet. Toyota, Rebellion Racing, SMP Racing und Ginetta wollen demnach jeweils mit 2 Wagenteams die komplette Meisterschaft bestreiten. Dabei schwingt wohl zumindest im Falle von Ginetta , die schon in der vergangenen Saison kein finanziertes Einsatzteam an den Start bringen konnten, ein Stück Hoffnung mit. Auch Rebellion Racing hat bereits angedeutet das der Einsatz auf ein ein-Wagen Team gekürzt werden könnte. Nicht mehr als Full-Season-Entry ist das ByKolles Racing-Team dabei, das allerdings im Vorfeld der Entwicklung eines eigenen Hypercars vereinzelte Einsätze mit dem alten LMP1 bei ausgesuchten Rennen absolvieren will. Somit sind zwischen 8 und 5 Wagen pro Rennen in der Top-Klasse realistisch.
In der LMP2 bleiben lediglich 3 Mannschaften offiziell dabei: das Racing Team Nederland (die auf einen Oreca und TDS Racing als Einsatzteam wechseln), Signatech-Alpine und das Jackie Chan DC-Racing Team werden auch nächste Saison noch die WM bestreiten. United Autosports, High Class Racing, Jota Sport, Cool Racing und die von AF Corse bereute Cetilar Racing Mannschaft bestreiten in der kommenden Saison die Kategorie, aus der sich TDS Racing, Dragonspeed und Larbre als eigenständige Teams, sowie der zweite Jackie Chan DC-Wagen, verabschieden. Die beiden Wagen von Jota Sport und Jackie Chan DC werden als erste Kunden für Goodyear auftreten, die anstelle von Dunlop in Zukunft die einzige Alternative zu Michelin in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft stellen werden. Gaststarts von vereinzelten LMP2-Teams wie zum Beispiel G-Drive Racing könnten das Feld dabei bei einzelnen Runden anwachsen lassen.
In der GTE-Pro schrumpft das Feld erwartungsgemäss von 10 auf 6 Autos, nachdem BMW und Ford ihr Engagement einstellen.
Neu in die GTE-Am Klasse kommen der zweite Project 1-Porsche und der Red River Sport Ferrari hinzu. Statt unter dem Label von Spirit of Race werden die beiden Ferrari #54 und #83 in Zukunft unter dem AF Corse Banner laufen, wobei TDS-Oreca-Pilot Francois Perrodo einen der beiden Wagen pilotieren wird. MR Racing, Dempsey-Proton (mit 2 Porsche GTE), Gulf Racing, TF Sport und AMR bleiben weiter in der Meisterschaft dabei. Im Hintergrund versucht Ford noch mit einer Sondererlaubnis weitere GTE-Am-Kundenteams für das auslaufende Ford-GT-Programm zu gewinnen. Ausserdem sind Gaststarts weiterer Teams in der GTE-Am in Erwägung.
Realistisch gesehen dürfte somit ein Feld von knapp über 30 Wagen für die erste reguläre Saison der WEC (Start im August & Ende in Le Mans) gesichert sein. Das hatte man im Vorfeld der Saison schlimmer erwartet, da es sich um eine Übergangssaison vor der Einführung des Hypercar-Reglements handelt. Inwieweit sich die geplanten Gaststarts realisieren lassen und ob ggf. Teams angesichts der nun kompakteren und logistisch aufwendigeren Saison (8 Rennen in 10 Monaten statt 9 in 15) möglicherweise über ein verkürztes WEC-Programm nachdenken werden, wird die kommende Saison zeigen müssen.