ACO Kalender 2018/19 - die Supersaison
Der ACO hat im Rahmen der 6h von Mexico (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) eine erste Version des Kalenders der kommenden FIA Langstrecken Weltmeisterschaft-Saison vorgestellt . Dieser enthält einige gravierende Neuerungen. So vollzieht man die Änderung hin zu einer „Wintersaison“ - Start nach Le Mans und Ende mit den 24h an der Sarthe im Sommer – mithilfe einer sogenannten „Supersaison“ die von Beginn 2018 bis Sommer 2019 dauert. Le Mans taucht gleich 2 Mal, 2018 und 2019 in diesem Zeitplan im Kalender auf. Mehrere Runden, so die am Nürburgring, in Silverstone und wahrscheinlich die arabische Runde – werden aus dem Kalender gestrichen. Mit einem 12h-Rennen in Sebring kommt ein weiterer Highlightevent zurück in den Kalender. Trotz der nun 3 längeren Events sollen Kosten für Privatteams in etwa vergleichbar mit denen dieses Jahres sein.
So sieht der vorgeschlagene Kalender aus:
5 - 6 April: Prologue, Circuit Paul Ricard (F)
4 - 5 Mai: 6h Spa-Francorchamps (B)
16 - 17 Juni: 24h Le Mans (F)
13 - 14 Oktober: 6h Fuji (J)
3 - 4 November: 6h Shanghai (CH)
Februar 2019: TBA
15 - 16 März 2019: 12h Sebring (USA)
3 - 4 Mai 2019: 6h Spa-Francorchamps (B)
15- 16 Juni 2019: 24h Le Mans (F)
Mit dem Zeitplan reagiert der ACO auf den Quasi-Untergang der LMP1-Klasse nach dem Ausstieg von Audi und Porsche, die bislang auch einen nicht unerheblichen Teil des Budgets – vor allem auf der Marketingseite – trugen, und trägt der Tatsache Rechnung das nun in den kommenden 2 Jahren vor allem Privatiers und daneben auch an einem kostengünstigen LMP-Einstieg interessierte Werke bei der Stange gehalten werden müssen. Statt 8 Rennen im Jahr werden für die geplante Saison nun 8 für 1 ½ Jahre angesetzt. Das hat daneben zur Folge das ab der Saison 2019/2020 die Budgets gegenüber der derzeit laufenden Saison um etwa 20% sinken sollen. Durch weniger Übersee-Events und einem länger gefassten Zeitrahmen für diese entfallen kostenaufwendige Flugtransporte, was die Transportkosten um 2/3 reduziert. Zusätzliche Änderungen beim technischen Reglement (mehr dazu morgen) sollen auch weitere Hersteller zum Einstieg in die renovierte LMP1 überzeugen.
Das der Nürburgring angesichts des Auslaufens des 3-Jahresvertrages und des Rückzugs der beiden deutschen Hersteller aus dem Kalender fliegen würde war vorhersehbar. Überraschend ist eher der der Rückzug aus der traditionellen britischen Auftaktsveranstaltung in Silverstone, angesichts des bisher starken Engagements der britischen Teams und Hersteller. Mit den 12h von Sebring – die als zusätzliches Rennen nach dem traditionellen 12 Stunden Rennen von Sebring der IMSA qausi als „24h von Sebring“ am selben Wochenende 2019 durchgeführt werden sollen kommt ein weiterer Top-Event in den Kalender hinzu. Rätselraten bereitet lediglich die „TBA“-Runde im Februar, die höchstwahrscheinlich eine weitere Runde auf dem amerikanischen Kontinent zum Anlass hat.
Mit je 2 Rennen auf 3 Kontinenten (Europa mit lediglich Spa-Francorchamps und Le Mans) erhält man sich den FIA-Status einer Weltmeisterschaft bei, den besonders die GTE-Hersteller noch brauchen. Sportlich sollen die 3 längeren Events keine generell doppelten Punkte mehr zur Meisterschaft beitragen, wobei die Länge der Events dennoch irgendwie in der Punktevergabe Berücksichtigung finden soll.