Die LMP1 Pannenschlacht in Spa - Audi mit glücklichem Ende

Wenn die diesjährigen 6h von Spa-Francorchamps (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) ein repräsentativer Aufgalopp der Werke für die kommenden 24h von Le Mans gewesen sein sollen, dann steht uns möglicherweise eine der unterhaltsamsten Ausgaben des Klassikers der letzten Jahre ins Haus. Beim unter besten Bedingungen abgehaltenen Ardennenklassiker kamen fast alle der neuen Top-LMP1 in Probleme. Audi gewann am Ende mit der #8 von Lucas di Grassi, Loic Duval und Oliver Jarvis nach 160 absolvierten Runden – zum Vergleich: im Vorjahr hatte der siegreiche Audi R18 e-tron Quattro von André Lotterer, Marcel Fässler und Benoit Treluyer noch 176 Runden auf der Uhr gehabt.

Im Qualifying mussten sich die Audis noch hinter den Porsches und im Mix mit den Toyotas einreihen. Oliver Jarvis brachte es nach dem Rennen auf den Punkt : "Im Gegensatz zu Porsche und sogar Toyota hatten wir keine Pace. Aber wir sind als einzige problemlos durchgefahren; das zählt!". Auch die siegreiche #8 verbrachte einige Minuten wegen kurzer kosmetischer Reperaturen in der Box. Audis zweites Auto musste nach langen Repearturpausen wegen Unterbodenschäden, Überhitzungen und Kollisionen dagegen auf ein adequates Resultat verzichten.

Porsche verzeichnete mit der #2 der Silverstone-Sieger Lieb/Jani/Dumas zwar P2, der Porsche 919 Hybrid fuhr jedoch fast das gesamte Rennen ohne funktionierendes Hybridsystem. Porsches #1 erwischte es noch schlimmer: nach mehreren Reifenschäden quittierte auch hier das Energie-Rückgewinnungssystem den Dienst, was Porsche bewog das komplette System an der #1 auszutauschen. Mit 50 Runden Rückstand absolvierten Webber/Hartley/Bernhard danach nur noch einen Funktionstest. Am Schlimmsten erwischte es jedoch Toyota: Beide TS040 fielen in der 5. Rennstunde auf Siegkurs liegend mit Motorschäden aus. Zwar absolvierte die #5 noch die eine nötige Runde um gewertet zu werden, jedoch wegen mangelnder Fahrzeit von Kazki Nakajima bekam die Mannschaft am Ende eine 4 Runden Strafe die sie wieder aus der Wertung warf. Toyota hat gegen diese Entscheidung Protest eingelegt.

Somit gelang Rebellion Racing zum zweiten Mal in Folge die Podiumsankunft, was Dominik Kraihamer zur Einschätzung bewog „..Das kann in Le Mans auch gerne so laufen!" P4 belegte mit einer Runde Rückstand der zweite Rebellion Racing R-One vor dem ByKolles-LMP1.

In der LMP2 entsponn sich nach mehreren SC-Phasen ein enger Kampf zwischen den Top-Teams der erst in den letzten Runden final entschieden wurde: der Klassensieg in der LMP2 ging an die Signatech Alpine-Mannschaft im Alpine A460 - Nissan von Gustavo Menezes, Nicolas Lapierre und Stéphane Richelmi. 4 s dahinter holt Luis Felipe "Pipo" Derani im Extreme Speed Motorsports-LigierJS P2 - Nissan Position 2 für sich und seine Teamkollegen Ryan Dalziel und Chris Cumming. P3 ging an den 1s dahinter liegenden Manor-Oreca O05 LMP2 von Matthew Rao, Richard Bradley und Roberto Merhi.

2 spektakuläre Unfälle von Nicki Thiim im Young Driver AMR-Aston Martin Vantage GTE und Stefan Mücke im Ford Ganassi Team UK Ford GTE lichteten das GTE-Pro Feld und sorgten für 2 SC-Phasen. Während die Piloten ihren Wracks geschüttelt aber nicht gerührt entstiegen, dürften hier jeweils 2 neue Chassis vor Le Mans fällig werden. Der GTE-Pro Sieg ging erneut an die AF Corse #71 von Davide Rigon und Sam Bird, nachdem Bruni/Calado in Führung liegend kurz vor Rennende ein Motorschaden ereilte. Ford und Aston Martin kamen dahinter auf die Podiumsplätze. Der GTE-Am-Sieg ging an den Aston Martin von Mathias Lauda , Pedro Lamy und Paul Dalla Lana.

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