Italienische GT – Saisonrückblick 2007
Auch ohne GT1-Klasse kam die Italienische GT-Meisterschaft in der Saison 2007 gut über die Runden – ein Feld von durchschnittlich etwa 20 Fahrzeugen bedeutete sogar eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, in welchem die Teilnehmerzahlen bedenklich weit zurückgegangen waren. Manche Beobachter hatten bekanntlich vor Saisonbeginn noch größere Probleme an Horizont der offiziellen GT-Meisterschaft des CSAI aufziehen gesehen: Durch die neue, großteils auch in Italien laufende Endurance GT-Serie (EGTS) der Peroni-Gruppe ist ein ernst zu nehmender Mitbewerber im GT-Segment entstanden. Einmal mehr bewahrheitete sich jedoch vorerst der Spruch „Konkurrenz belebt“ – beide Serien fanden bislang nebeneinander ein gutes Auskommen.
Unter den GT2-Teilnehmern waren stets ausreichend hochkarätige Ferrari-Teams vertreten, die für Spannung sorgten. Vereinzelt konnten auch die Autorlando-Piloten mit dem Porsche 997 RSR Top-Platzierungen einfahren.
Die Entscheidung im Titelduell fiel bei den GT2 etwas unpopulär über die Streichpunkteregel: Für die Vizemeister Linos / Mugelli (Edil Cris-Ferrari F430), die eigentlich die meisten Punkte eingefahren hatten, mag ein bitterer Beigeschmack zum Vize-Titel verbleiben – Stefano Livio / Lorenzo Case (Advanced Engineering-F430, Bild oben) sind aufgrund der gezeigten Leistungen dennoch würdige Gesamtsieger.
Die GT3-Klasse wurde geteilt in GT3A (ab 5.000 ccm) und GT3B (unter 5.000 ccm) ausgetragen: In beiden Sub-Kategorien liefen meist nur je drei oder vier Fahrzeuge – über die Sinnhaftigkeit dieser Regelung lässt sich streiten. Böse Zungen munkelten, man wollte damit sowohl einem Lamborghini- als auch einem Ferrari-Team einen GT3-Titel ermöglichen. Dies soll jedoch die sportlichen Erfolge der jeweiligen Gesamtsieger Giacomo Piccini / Giovanni Berton (Mik Corse-Gallardo, GT3A, acht Klassensiege in 14 Rennen, Bild Mitte rechts) und Marco Coldani (Kessel Racing-F430, GT3B, sechs Klassensiege, Bild links) stand, nicht abwerten.
Die GT Cup-Kategorie war mit den Marken Porsche, Ferrari und Lotus stets akzeptabel besetzt, Angelo Proietti (Star Service-997 Cup, Bild unten rechts) glänzte dort mit acht vollen Erfolgen.