Was erwartet uns in Daytona 2015?

Eine shankroar2015.jpgWoche vor Beginn der 2. Saison der Tudor-USCC-Serie wollen wir uns noch einmal dem vergangenen „Roar before the Rolex“-Testwochenende widmen. Die IMSA präsentierte dort die neue BoP, die den Mannschaften eine bessere Ausgewogenheit in der Einstufung der 3 in der Top-Klasse vertretenen Prototypenkonzepte versprach. Wie die Ergebnisse der Testsessions (siehe Grafiken) zeigen, scheint man in diesem Punkt wohl tatsächlich vorangekommen zu sein.

Verglichen mit den Zeiten der Roar-Sessions 2014 zeigt sich, dass die eklatanten Topspeed-Unterschiede zwischen den Daytona Prototypen und den LMP2 verschwunden sind. In der Tat haben die DP bis zu 10 km/h verloren, während die LMP2 deutlich zugelegt haben. roar_p_analyse.jpgDen grössten Schritt hat dabei in der Tat Mazda gemacht. Die nicht ACO-konform motorisierten Diesel-Prototypen hängen zwar dem Schnitt des Feldes immer noch 4s bzw.10 Meilen pH hinterher, das ist jedoch mehr als eine Halbierung des Rückstands im Vergleich zu 2014 als man noch 10s / 40 km/h auf die Top-Teams verlor. Dennoch hängen wir uns hier mal prognostisch aus dem Fenster und wagen die Vorhersage, dass es mit dem ersten Mazda-Sieg in Daytona verdammt eng werden wird.

Interessant sind die Daten bezüglich des Deltawings. Das nach wie vor im Einsatz befindliche Garage 56-Unikat hatte in Daytona die höchsten Topspeed-Werte notieren lassen und präsentierte sich von den Rundenzeiten her in Augenhöhe mit den Top-Autos von Wayne Taylor Racing, Action Express, Ganassi Racing und dem Shank Ligier. Das lässt im Anfangsbereich des Rennens ein interessanten Schlagabtausch vermuten, da der Deltawing auf den Geraden den anderen Autos davon fahren wird, während die Konkurrenz in den Kurven wieder aufholen wird. Kernfrage hier: wird die „Zigarre“ halten oder bedeuten technische Gebrechen am nun auf einem hochinteressanten Performancelevel angekommenen Gefährt wieder einmal das vorzeitige Aus?

roar_p_topspeeds.jpgWas in Daytona wohl eher den Ausschlag um den Sieg geben dürfte, ist neben der Zuverlässigkeit auch die Validierung der Fahrzeugpakete – sprich: hat das jeweilige Team schon genügend Erfahrung mit seinem Auto? Das fällt offensichtlich beim Vergleich der neuen Wagen mit den alten Autos der erfahrenen Teams auf. Die Rundenzeiten etwa der beiden Chip-Ganassi-Rileys und der DP von Wayne Taylor Racing und Action Express weisen nicht nur niedrige Werte auf sondern auch eine niedrige Streuung. Die Piloten der 3 schnellsten DP-Teams kennen ihre Autos schon aus dem Vorjahr und holen duchweg die maximale Peformance heraus. Speziell die LMP2-Mannschaften von Shank Racing (Ligier-HPD), Extreme Speed Motorsports (HPD ARX-04b LMP2) und Krohn Racing (Ligier-Judd) sind noch damit beschäftigt, das Potential ihrer neuen Autos auszuloten. Shank's Ligier und die neuen ESM-HPD´s zeigen sich dabei vom Topspeed auf Augenhöhe mit den 4 schnellsten DP. Daytona 2015 wird zwar mit über 600 in Aussicht stehenden Runden den Teams reichlich Gelegenheit geben ihre neuen Wagen kennen zu lernen, doch wir wagen die Prognose, dass eines der 3 vorgenannten DP-Teams mit den eingefahrenen Autos das Rennen um den Sieg machen wird.

Dabei betrifft der Erfahrungsrückstand nicht nur die LMP2. Auch die neueren DP-Teams wie Starworks-Motorsport und RG-Racing mit den Dinan-BMW-befeuerten Riley-Chassis zeigten nicht nur eine hohe Streuung der Rundenzeiten sondern auch Defizite bei den schnellsten Rundenzeiten. Während RG-Racing beweist, dass der Dinan-Motor ebenfalls die geforderten Topspeeds liefern, kann hadert man bei Starworks-Motorsport noch mit der Balance der Abstimmung. Vielleicht ist es auch nur die Klasse der Piloten, die hier für die Streuung verantwortlich ist und die am Ende das Rennen um den Sieg entscheidet.

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