Daytona 2014 - ein (fast) gelungener USCC-Auftakt
Die 52.ten 24h von Daytona (der Link führt zum kompletten Rennbericht auf unseren Seiten) endeten am vergangenen Sonntag abend unserer Zeit mit einem Sieg des Action Express Teams. Zum zweiten Mal nach 2010 gelang der Mannschaft von Teambesitzer Bob Johnson der Sieg beim prestigeträchtigen Klassiker. Mit 1,4s Vorsprung auf die zweitplazierte Dallara-Corvette von Wayne Taylor Racing, die den Klassiker bereits 2005 gewinnen konnten, kreuzten Joao Barbosa, Christian Fittipaldi, Sebastian Bourdais und Burt Friselle am Sonntag mittag Ortszeit nach 695 Runden die Ziellinie. 18 Sekunden dahinter machte die zweite Action Express Coyote-Corvette den Erfolg des Teams auf dem dritten Gesamtrang perfekt.
Es war das übliche „10 kleine Negerlein“-Prinzip, nach dem das Rennen in allen Klassen ablief. Stets darauf bedacht mit dem Klassenführenden in einer Runde bleiben zu können, dezimierte sich das Feld der Podiumskandidaten in allen Klassen über die Stunden im Verlauf des durch 17 Gelbphasen unterbrochenen Rennens. Am Ende blieben für den 10 minütigen Sprint zur Ziellinie nach der letzten Caution nur die 3 am Ende auf dem Podium stehenden Mannschaften in der Top-Klasse übrig. Action Express liess sich die Butter dabei als führende Mannschaft nicht mehr vom Brot nehmen. Eine Detailanalyse der Top-Mannschaften der P-Klasse folgt morgen an dieser Stelle.
In der GTLM-Klasse konnte Porsche mit seinem nordamerikanischen Werksteam bei der offiziellen Premiere gleich den ersten Erfolg einheimsen. Der führende 911´er von Nick Tandy, Patrick Pilet und Richard Lietz hatte am Ende die Haube um 2,8s gegen den Z4 der Mannschaft des BMW RLL-Teams vorne. Den lange in der Luft liegenden Doppelerfolg der Porsche-Mannschaft verhinderte ein sich anbahnender Motorschaden am Schwesterfahrzeug am Sonntag-Vormittag. Auch BMW musste das Schwesterfahrzeug abstellen, es gelang jedoch zumindest sich in die Führungsrunde zurückzurunden, wo eine finale Attacke von Joey Hand auf den Klassensieg im Verkehr scheiterte. Die SRT-Viper von Dominik Farnbacher & Co belegte P3 nachdem die neuen Corvettes mit technischen Kinderkrankheiten haderten.
Während die LMPC-Klasse durch die Core Autosport-Mannschaft relativ klar entschieden wurde - Core Autosport heimste als Einsatzteam für die Werksporsche somit 2 Klassensiege ein – gab es noch einmal ein richtiges Rennen um den Sieg in der GTD-Klasse zwischen dem Level 5 Motorsport-Ferrari von Alessandro Pierguidi und dem Flying Lizzard Motorsport-Audi R8 LMS von Markus Winkelhock. Das mit Haken und Ösen geführte Duell zog sich durch die gesamten letzten Runde und liess am Ende den Ferrari von Teambesitzer Scott Tucker, Pierguidi, Bill Swedler und Townsend Bell als ersten über die Ziellinie fahren. Wegen einiger Kontakte und Offs verhängte die IMSA unmittelbar nach dem Rennen eine Zeitstrafe gegen die Level 5 Motorsport Mannschaft, zog diese aber wenig später überraschenderweise zur Enttäuschung von Audi wieder zurück. Eine souveräne Rennleitung sieht definitiv anders aus.
Allerdings zeigte sich an mehreren Stellen das die aus alter IMSA und Grand-Am Organisation zusammengesetzte neue Serienorga noch an mehreren Stellen an der Präsentation und dem Handling der neuen Serie und ihrem unerwarteten Erfolg mit an die 70 Teilnehmer feilen muss. Gewohnte Services für die Fans wie zeitnahe Online-Ergebnisse, einen Live-Stream für die Übersee-Fans oder einen offiziellen Live-Ticker suchte man heuer vergebens.
Zwar kann man den Auftakt zu 95% als gut gelungen bezeichnen aber die IMSA wird sich noch einspielen müssen wenn man die Berichterstattung über die Rennen auf dem aus dem Vorjahren gewohnten Niveau beibehalten will. Ein halbwegs gutes Ende nahm auch die einzige echte Schrecksekunde im Rennen: der Unfall der von der Pole gestarteten Gainsco/Bob Stallings-Riley-Corvette von Memo Gidley mit dem Risi Competitione Ferrari von Matteo Malucelli. Gidley war im Horseshoe am frühen Abend auf den wegen eines technischen Defektes ausrollenden Ferrari von Malucelli aufgefahren. Der mexikanische Ex-Indycar-Pilot zog sich bei dem Unfall Knochenbrüche an Armen und Beinen sowie Rückenverletzungen zu und musste in der Folge aus seinem völlig zerstörten DP herausgeschweisst werden. Die Rennleitung musste das Rennen dazu sogar mit der roten Flagge unterbrechen. Jedoch kamen am Folgetag entwarnende Nachrichten aus dem Hospital, das Ferrari-Pilot Malucelli bereits wieder verlassen konnte. Zwar wird Gidley so schnell nicht wieder zu seinem Team zurück kehren können, jedoch sieht es zumindest nicht nach bleibenden Schäden beim Piloten aus. Auch von dieser Stelle aus seien daher gute Besserungswünsche gen Florida abgesetzt. |
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