Dragonspeed/Mishumotors-LMPC für die ALMS
Wenn am 16.03. bei den 61. 12 Stunden von Sebring die ALMS in ihre letzte Saison vor dem Merger mit der Grand Am startet, wird auch ein deutsches Prototypenteam mit dabei sein. Wie uns Mirco Schultis gestern exklusiv mitteilte, wird sein neuformiertes MishuMotors Team 2013 nicht wie zunächst spekuliert in der Europäischen Le Mans Serie sondern in der amerikanischen Serie antreten. Dabei arbeitet Schultis mit der amerikanischen DragonSpeed-Mannschaft zusammen, die just beim 24-Lauf in Dubai selbst ihr Debüt mit dem teameigenen Audi R8 LMS GT3 gab und es dort sehr solide knapp ausserhalb der Top-10 abschloss.
„Wir haben vor zwei Tagen unsere Nennung für die gesamte Saison abgegeben und unsere beiden LMPC-Wagen nach Amerika verschickt. Über die ganze Saison soll dort zumindest ein Auto zum Einsatz kommen. Je nach Fahrerresonanz kann daraus aber auch ein zwei-Wagen-Einsatz werden. Dabei arbeiten wir in einer Kooperation mit dem Dragonspeed-Team von Elton Julian zusammen, der ja die Autos aus den vergangenen Saisons als Fahrer zur Genüge kennt, aber nun seit diesem Jahr auf die andere Seite der Boxenmauer gewechselt ist."
Der LMPC-Champion der Europäischen Le Mans Serie 2011 vertraut beim Seriendebüt in Sebring auf ein eingespieltes Pilotentrio: „Neben mir werden meine Freunde Patrick Simon und Pierre Kaffer die 12h bestreiten. Das dürfte ein Trio sein, mit dem Einiges bei dem Rennen gehen dürfte – ich bin schon ganz gespannt darauf, wie wir uns schlagen werden. Wie es dann die restliche Saison weiter gehen wird, wollen wir allerdings bewusst offen halten – unser Trio ist nicht für die gesamte Saison gesetzt, sondern wird sich je nach Bedarf ändern. Eventuell kommen noch andere Piloten im Verlauf der Saison hinzu. Geplant ist allerdings, dass ich das Gros der Läufe zusammen mit Patrick und/oder Pierre bestreite.“
Mit Mirco Schultis – der im vergangenen Jahr als Pilot des Kodewa-Lotus-Lola an der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft teilnahm – und dem als TV-Kommentator des ADAC GT-Masters bestens in der Szene bekannten Patrick Simon treten zwei der drei Piloten, die 2011 auf dem seinerzeit vom Pegasus Racing eingesetzten dfl Racing-Oreca FLM09 den LMPC-Titel einfuhren, wieder zusammen an. Damals gewannen die Neueinsteiger in der Klasse vier der fünf Rennen und fuhren damit souverän den Titel ein. Ergänzt werden sie in Sebring vom mit reichlich Prototypenerfahrung ausgestatteten, ehemaligen Audi- und Ferrari-Werkspilot Pierre Kaffer, der 2013 auch wieder auf dem Pecom Racing-Oreca des Argentiniers Luis Perez-Companc in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft zum Einsatz kommen soll. Schultis und Simon (Foto) hatten schon für 2012 ein Antreten in der ALMS erwogen, dieses aber aufgrund der damals aus ihrer Sicht noch nicht optimalen Angebote wieder verworfen. Mit dem DragonSpeed Teamchef Elton Julian, gegen dessen Genoa-Mannschaft sie 2011 in der LMS als Titel-Konkurrenten fuhren, fühlte man sich nun eher auf einer Welle liegend.
2011 wurde bei Schultis auch die Idee geboren in der ALMS statt in der europäischen Serie anzutreten: „Die Serie dort ist bei aller Lockerheit und Entspanntheit, die sie der Europäischen Le Mans Serie voraus hat, trotzdem weit professioneller vermarktet und geleitet. Das geht beim TV-Paket los, setzt sich bei der weltweiten Pressearbeit fort und wird in der Hersteller- und Zuschauerresonanz besonders sichtbar. Während wir 2011 in der Europäischen Le Mans Serie teilweise vor leeren Rängen gefahren sind, haben die ALMS-Läufe bei jedem Rennen Zuschauerzahlen im fünfstelligen Bereich. In Sebring und beim Petit Le Mans – dessen Besuch mich 2011 besonders beeindruckt hat – sind es jeweils über 80.000 Zuschauer. Das ist schon eine eindrucksvolle Kulisse, vor der es richtig Spaß macht zu fahren! Zudem fahren in der ALMS jeweils 7-9 gegnerische Autos in unserer Klasse auf höchstem Niveau. Wenn man sich mit den besten Teams in dieser Kategorie weltweit messen will, dann ist die ALMS definitiv die Bühne auf der man mitspielen muss."