BMW vollzieht den Generationswechsel bei den GTE
BMW Motorsport hat im Rahmen der Saisonabschlussfeier in der BMW Driving Academy erstmals offiziell die Gerüchte bestätigt, dass der BMW M3 GT2 in der ALMS durch ein neues Modell auf Basis des BMW Z4 GT3 abgelöst wird. Motorsportchef Jens Marquardt selber bestätigte die Arbeit an der Neukonstruktion: "Dieser Modellwechsel zeigt, dass wir voll auf den BMW Z4 als allumfassendes GT-Fahrzeug setzen“, sagte Marquardt. „Der BMW Z4 GT3 war in den vergangenen Saisonen bereits sehr erfolgreich im GT3-Bereich im Einsatz und hat seine Siegfähigkeit unter Beweis gestellt. Ich bin überzeugt, dass dieses Fahrzeug auch als GTE-Rennwagen in der ALMS eine gute Rolle spielen wird.“
Der BMW M3 GT war seit 2009 in der ALMS am Start. Mit ihm gewannen BMW und das BMW Team RLL 2010 den Team- und Herstellertitel in der GT-Klasse und 2011 das Triple aus Fahrer-, Team- und Herstellertitel. Insgesamt kam dieses Fahrzeug nach Angaben von BMW in vier Saisonen auf sieben Rennsiege.
Mit dem Ende des M3 GT2 verschwindet eine weitere Entwicklung aus der Amtszeit von Marquardts Vorgänger Mario Theissen. Unter seiner Ägide hatte BMW immer den M3 als GT-Modell favorisiert , wobei die Münchner immer Kompromisse in Hinblick auf das Reglement der GT2/GTE eingehen mussten, die mit Hilfe von zahlreichen Waivern umständlich homologiert werden mussten. Das die Reglementkonformität der M3 erst nachträglich abgesegnet werden musste, sorgte für Murren bei den Konkurrenz, die oft das Nachsehen gegenüber den zudem mit über 700.000 Euro auch preislich aus dem Rahmen fallenden M3 hatten. Angesichts des Preises blieb der M3 auch nur den beiden Semi-Werksteams von Schnitzer und Rahal-Letterman Racing vorbehalten, während Ferrari und Porsche immer auf Kundenteams setzten.
Mit dem Z4, der von vornherein als zweisitziger GT ausgelegt ist, und mit dem schon reichlich Erfahrungen im GT3-Bereich existieren, dürfte eine deutlich bessere Basis für die GTE gelegt worden sein. Allerdings fehlen noch Detailangaben von BMW, ob der Z4 GTE eine volle ACO-Homologation bekommt, oder ob man - alten Gewohnheiten folgend - die etwas freizügigeren Vorgaben der IMSA nutzt, um in der ALMS mittels deren Waivern und Balance of Performance schnell mit einem umgemodelten GT3 zu einem konkurrenzfähigen Produkt zu kommen. Von Interesse wird auch sein, ob BMW mit dem Wagen auch Kunden-Einsätze in Le Mans, der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft oder der Europäischen Le Mans Serie vorgesehen hat. Für den Klassiker an der Sarthe würde sich das in der DTM geparkte Schnitzer-Team von Charly Lamm als Einsatzteam anbieten.
Verzichten muss man hingegen in der kommenden Saison wohl auf Jörg Müller. Der seit 13 Jahren für die Münchner aktive Pilot soll nach übereinstimmenden Meldungen nicht mehr im Werksfahrerpool der Münchner für die ALMS enthalten sein. Statt dessen verdichten sich Hinweise, dass der belgische GT-Ausnahmepilot Maxime Martin in den Kader nachrückt.