ALMS 2012: Vorjahresregeln als Rettungsanker?
Auf der traditionellen "State of the Series" Pressekonferenz der ALMS in Road Atlanta hat ALMS-Präsident Scott Atherton den Kalender der amerikanischen Serie für 2012 bekannt gegeben. Im kommenden Jahr sind insgesamt elf Rennen geplant, von denen zur Zeit neun fixiert sind. Erstes Rennen 2012 sind traditionell die 12h von Sebring 2012, die in diesem Jahr ihre 60.te Ausgabe erleben. Sebring wird auch die erste Runde der neuen FIA-Langstrecken-WM sein, die zusammen mit der ALMS auf der Traditionsstrecke in Florida antreten wird. Zur 60.ten Ausgabe erwartet man ein Feld von 60 Autos. Sollten mehr Nennungen eintreffen, wovon zur Zeit alle Beteiligten ausgehen, so werden die überzähligen Autos in einem Qualifying eliminiert, dem sich sowohl die Teilnehmer der ALMS als auch der FIA-WM unterziehen müssen. Abhängig vom Verlauf dieses Events hält sich die FIA offen, noch ein zweites ALMS-Rennen in den Kalender der Langstrecken-WM als Joint-Venture-Veranstaltung aufzunehmen.
Darüber hinaus wurde die abgelaufene Vereinbarung mit dem ACO über die Weiterführung der Serie nach dem ACO-Reglement erneuert. Für 2012 gelten im Einvernehmen mit dem ACO in der ALMS die Regeln von 2011 - inklusive des "Grandfatherings" alter LMP1 und LMP2-Motoren und -Modelle. Es werden weiter fünf Klassen - LMP1, LMP2, LMPC, GT und GTC - ausgeschrieben, was den derzeit engagierten Teams Reglementsstabilität garantiert.
Die TV-Situation verbessert sich ebenfalls. Neben den exzellenten Online-Livestreams werden 2012 vier Rennen live auf ABC und ESPN übertragen. Der Rest der Rennen wird zeitversetzt auf diesen Sendern gesendet. Der Verbesserung der Webpräsenz will man mit der neuen Adresse ALMS.COM nachkommen. Zudem setzt man Hoffnungen in die Vermarktung über das Microsoft Xbox Online-Spiel Forza Motorsport 4, in dem die ALMS prominent vertreten ist.
Insbesonders die Entscheidung, die ACO-Regeln 2011 zur Basis der Serie 2012 zu machen, könnte sich für die ALMS als glücklicher Schachzug entpuppen. In einer Situation in der die Le Mans Serie ihre Top-Klasse LMP1 abschafft, sowie die ohnehin nicht gerade überragende Vermarktung noch weiter herunterfährt und die FIA-Langstrecken-WM als Alternative den reise- und kostenintensiven Kampf um den 5. Platz hinter den Werksdieseln bietet, könnte so manches Prototypenteam aus Europa die im Vergleich zu den ACO-Pendants perfekt vermarktete Sportwagenserie in Nordamerika als neuen Spielplatz für sich entdecken. Sowohl bei den Top-Teams von Rebellion Racing als auch Aston Martin wird offen über diese Alternative nachgedacht und wie hinter den Kulissen zu vernehmen war, denkt gar der überwiegende Teil des Formula Le Mans-Feldes offen über das Desertieren über den grossen Teich nach. Die LMP-Felder in der ALMS - laut Serien-CEO Scott Atherton das grosse Sorgenkind der Serie - könnten von den in Europa derzeit noch unklaren Verhältnissen durch ihre schon frühzeitig geschaffenen Fakten profitieren.
Der Kalender der ALMS 2012 sieht derzeit wie folgt aus:
17. März: Sebring International Raceway
14. April: Long Beach
12. Mai: Laguna Seca
Mai/Juni: TBA
7. Juli: Lime Rock Park
22. Juli: Mosport, Canada
4. August: Mid-Ohio
18. August: Road America
1. September: Baltimore Downtown
Sept./Okt. TBA
20. Oktober: Petit Le Mans