34 Wagen starten in Sebring
14 Prototypen (5 LMP1, 3 LMP2 und 6 LMPC) sowie 20 GT-Autos (13 GT2 und 7 GTC) – also 34 Wagen – bilden das Feld für die diesjährigen 12h von Sebring. Zum ersten Mal muss man beim Rennen auf die langjährigen Sieger von Audi verzichten: Die sind zwar in Sebring vor Ort, verzichten jedoch auf das Rennen und fahren statt dessen am Montag nach den 12h einen Longrun-Test auf der Strecke in Florida aus. Ursprünglich hatte die Ingolstädter Truppe den Verzicht mit der Weigerung Peugeots begründet, ein Übergangsmodell des R15 mit noch nicht 100%ig reglementskonformer Aerodynamik – einer der Streitpunkte an dem Wagen 2009 – beim Rennen zu akzeptieren. Da das Auto nun in Sebring in der konformen Aerokonfiguration antritt, wäre der Punkt eigentlich hinfällig. Audi ist aber ob der Querelen verschnupft und ignoriert den Klassiker nun vollständig.
Damit wird der Sieg wohl ein klarer Fall für die Erzkonkurrenten von Peugeot werden, die mit zwei Autos und den Pilotentrios Lamy / Bourdais / Minassian und Wurz / Gene / Davison an den Start gehen. Ob Aston Martin angesichts der reglementsbedingten Dieseleinbremsung 2010 bessere Chancen in Sebring und anderswo haben wird, muss angesichts der mangelnden Wirksamkeit solcher Massnahmen in der Vergangenheit bezweifelt werden. Für Stefan Mücke, Harold Primat und Adrian Fernandez geht es in Sebring bei der Premiere des Aston Martin-Lola auf der Rüttelpiste vorrangig nur um ein Finish, das möglichst weit oben in der Ergebnisliste abgeschlossen werden soll. Einzige verbliebene Konkurrenten in der LMP1-Klasse sind die Lola von Autocon Motorsports und Drayson Racing. In der lediglich in Sebring und beim PLM ausgeschriebenen LMP2-Klasse (LMP2&1 treten bei allen anderen ALMS-Läufen vereinigt an) starten zudem der Highcroft HPD ARX-01c, der Dyson Racing-Lola, dessen Biobutanol-Kraftstoff nun endlich in der Liste der ALMS-konformen Spritsorten auftaucht, und der Cytosport-Porsche RS Spyder, auf dem mit Sascha Maassen und Klaus Graf auch zwei deutsche Piloten ihren Dienst verrichten.
2 Corvette, 3 Porsche, 4 Ferrari, 2 BMW sowie je ein Ford GT und Jaguar bilden das Feld der GT2-Klasse, die das grösste Kontingent der deutschsprachigen Kutscher bei diesem Rennen aufweist. Wolf Henzler im Team Falken-Porsche, Richard Lietz sowie Marc Lieb und Jörg Bergmeister in den Flying Lizzard Motorsport-Porsches, Pierre Kaffer im Risi Competitione-Ferrari, Dirk Müller und Dirk Werner in den beiden BMW des Rahal Letterman Racing-Teams und Dominik Farnbacher auf einem der Extreme Speed Motorsports-Ferraris sind hochrangige Piloten, von denen ein jeder das Zeug zu einem Podiumsfinish auf dem Traditionskurs hat.
Mit 7 Autos beim Debüt und drei komplett neuen Teams feiert die LMPC-Klasse - ausgefahren mit Formula Le Mans-Einheitschassis - ein gelungenes Debüt als Einsteigerklasse in der ALMS. 2* Level 5 Motorsport, das Green Team Gunnar, Genoa Racing (mit Andy Wallace!) sowie die Umsteiger von Primetime Race Group und Intersport-Racing mit einem Junior-Team werden die Oreca-Boliden gleich beim Debüt zu einem Härtetest über die Strecke scheuchen. In der Porsche-Cup-Klasse der GTC starten neben den Serien-Rückkehrern von Alex Job Racing (drei Autos!) und The Racers Group auch die Teams von GMG Racing Werks II Racing und Velox Motosport. Einziger deutschsprachiger Pilot hier ist auf dem Alex Job-Wagen mit der traditionellen #23 Jan-Dirk Lueders, der GT- und LMP2-Erfahrung aus der FIA-GT Meisterschaft und der Le Mans Serie mitbringt.
Zwei Autos sind in letzter Sekunde von der Nennliste verschwunden. Bei Creation Autosportif hat der Rückzug eines Sponsors zur Rennabsage geführt. Bei Intersport-Racing hat dagegen John Field bei den ersten Tests am Montag den Lola des Teams nachhaltig zerlegt (Foto). Das Team hofft jedoch zum Lauf in Long Beach wieder mit dem LMP antreten zu können.
Am gestrigen Mittwoch sowie dem heutigen Donnerstag laufen erste Testsessions in Sebring, das Qualifying ist für Freitag terminisiert. Das Rennen startet am Samstag um 10:30 Uhr Ortszeit, was in etwa 15:30 Uhr MEZ entsprechen dürfte. Der Audiostream von Radio Le Mans und das Livetiming auf den Seiten der IMSA dürften bei den Sessions eine Verfolgung des Rennens auch hierzulande ermöglichen.