LMPC(=FLM)-Klasse in der ALMS mit grosser Resonanz
Auch in der ALMS werden die Formula Le Mans-Boliden von Hersteller Oreca 2010 als eigene Klasse antreten. Aufgrund der nicht so verbreiteten LMP-Szene in den Staaten – es gibt derzeit keine aktive Hersteller und alle der unter teuren Einsatzkosten leidenden Wagen müssen aus Europa importiert werden – kommt das Konzept der robusten und in den Einsatzkosten günstigen LMP-Derivate in seiner ersten Saison scheinbar gut an. So sollen nun sechs Teams in Sebring mit dem aus dem Oreca-Courage LC75 abgeleiteten Boliden in der Serie antreten.
Der derzeitige Stand für Sebring umfasst die Teams von Intersport-Racing mit den beiden Piloten Mitch Pagerey und Brian Wong, Genoa Racing die bislang Larry Connor als Piloten verpflichtet haben, Green Earth Team Gunnar mit Gunnar Jeanette, Christian Zugel und Jay Cocharan, Primetime Race Group, die für die Piloten Joel Feinberg und Kyle Marcelli ihre GT2-Viper gegen den LMPC eingetauscht haben, sowie die beiden just von uns vermeldeten Teams Level 5 - die bereits mit Christophe Bouchut und Scott Tucker ein starkes Fahrerduo für Sebring zusammen haben - und PR1/Mathiasen Motorsport, deren Besatzung noch in der letzten Phase der Verpflichtungsverhandlungen ist. Nebenbei soll das Team von O´Connell-Racing ein limitiertes ALMS-Programm in der neuen Klasse planen.
Damit ist die neue LMPC-Kategorie für die die ALMS veranstaltende IMSA schon einmal ein grosser Erfolg, da jetzt schon doppelt so viele Wagen wie in der LMP2 im vergangenen Jahr unterwegs sind. Diese Klasse war 2009 ein Opfer des jahrelang andauernden Wettrüstens geworden, das als Folge der mit Multi-Millionen-Dollar Budgets operierenden Semi-Werksteams wie Penske Racing, Dyson Racing und Lowes Fernandez Racing ausgetrocknet war. Statt die LMP2 wie in Europa den Privatteams vorzubehalten, dürften auch dort verkapte Werksmannschaften mit Porsche, Lola und Acura um Gesamtsiege mitfahren. In der kommenden Saison hat man sich angesichts von nur noch drei Startern in den beiden LMP-Klassen endlich auf die Zusammenlegung der de facto gleichgerüsteten LMP1 und 2 in einer Klasse – ausgenommen der beiden nach dem ACO-Reglement ausgefahrenen Rennen in Sebring und dem Petit Le Mans – geeinigt.
Die neu ins Boot geholte LMPC-Klasse mit ihrem bei den Fans beliebten kernigen V8-Motorensound und der bei den Amerikanern hoch im Kurs stehenden robusteren Technik, wird aufgrund ihrer günstigen Kostenstruktur eher als die teure LMP2 das Zeug dazu haben, als Einstiegsklasse in die LMP-Szene neuen Teams den Weg in die Serie zu ebnen.