Bio-Butanol - Kraftstoffdebüt in der ALMS

dyson_nr16Zum zweiten Male gewann ein Dyson Racing-Lola in dieser Saison einen ALMS-Lauf. Beim Petit Le Mans 1000 Meilen Rennen  überquerten Chris Dyson und Guy Smith zum Zeitpunkt des Rennabbruchs wegen Regens in der #16 der Mannschaft als erste LMP2-Piloten die Ziellinie. Dennoch werden beide dafür keine Punkte kassieren, denn der Wagen lief an diesem Wochenende mit einer Ausnahmegenehmigung. Dyson Racing und Sponsor BP erprobten nämlich zum ersten Mal den Einsatz von Bio-Butanol als Treibstoff.

Bio-Butanol wird nach einem von DuPont patentierten Verfahren ähnlich wie Bio-Ethanol aus der Fermentierung von Landwirtschafts-Erzeugnissen und -Abfällen gewonnen. Der Vorteil von Bio-Butanol liegt im höheren Kohlenstoffgehalt, der einen höheren Brennwert als Ethanol und einen dem Benzin vergleichbareren Dampfdruck zur Folge hat. Demnach liesse sich Butanol in höheren Konzentrationen als Ethanol mit Benzin verblenden. Die Nachteile sind allerdings die selben wie bei Ethanol: Bei Verwendung von Nahrungsmittelüberschüssen (Weizen, Zuckerrohr, Zuckerrüben) steht Bio-Butanol, das auf landwirtschaftlichen Flächen gewonnen wird, unter ethischen Gesichtspunkten im Kreuzfeuer der Kritik.

Da der neue Treibstoff als Weiterentwicklung des Bio-Ethanols schon jetzt von BP getestet werden sollte, liess die IMSA den Sprit jetzt schon für die beiden letzten Saisonrennen testweise zu - unter der Bedingung, dass die betroffenen Wagen nicht die Punktewertung verfälschen. Offensichtlich kam der Mazda MZR-R Block mit dem neuen Sprit auch besser klar, während die Benzin befeuerte Variante an der #20 von Leitznger / Franchitti am Donnerstag einen erneuten Motorschaden hinnehmen musste. Deutet sich mit der neuen Spritvariante auch eine Lösung des Mazda-spezifischen Kraftstoffproblems für die kommende Saison an?

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