Porsche vs. Ferrari 2008 - die Sebring-Analyse

seblizzardporschesIst der neue Porsche 997 RSR GT2 wieder eine adäquate Waffe gegen die bei Michelotto aufgebauten F430-Ferraris? Auf den ersten Blick scheint das Ergebnis von Sebring dies zu unterstreichen: Mit den beiden Flying Lizzard-Porsche von Jörg Bergmeister (D) / Wolf Henzler (D) / Marc Lieb (D) bzw. Darren Law (USA) / Seth Neiman (USA) / Alex Davidson (AUS) konnte das amerikanische Semi-Porsche Werks-Team sogar einen Doppelsieg einfahren, nachdem man in den beiden Jahren zuvor den Sieg teils nur knapp verpasst hatte.

Die schnellste Rennrunde in der GT2 ging zwar mit einer 2:02,434 noch an das Risi-Team, dort verpatzte Jamie Melo aber heuer mit einer unüberlegten Aktion das Rennen, bei der er auch den Farnbacher-Loles Porsche mit Dirk Werner am Steuer aus der Konkurrenz nahm. Zweitschnellster GT2 war mit einer 2:02,721 der dritte Flying Lizzard-Porsche von Johannes van Overbeek (USA) / Patrick Pilet (F) / Richard Lietz (A), denen eine frühe Kollision mit einem der R10-Audis das Rennen vermasselte. Analysiert man die schnellsten Rundenzeiten, dann zeigen sich die Porsche von Flying Lizzard und Farnbacher Loles, sowie die Ferrari von Risi und Tafel schön abwechelnd sortiert. Und unter der Voraussetzung, dass dies das erste Rennen der Porsche in der 2008'er Konfiguration war, liegt sicher noch etwas Potential in den Zeiten.

Tafel vor Flying LizzardEin Vergleich zu den Zeiten des Vorjahres ist jedoch ernüchternd: Dort hatte der Risi-Ferrari ebenfalls mit einer 2:02.763 die schnellste Runde im Rennen gedreht. Mit einer 2:02,916 war der Flying Lizzard-Porsche im Rennen gerade einmal 0.147s langsamer. In diesem Jahr betrug der Abstand im Rennen 0.287s – demnach hat der Ferrari also die Distanz eher ausbauen können. Droht also 2008 wieder eine Ferrari-Dominanz in der GT2-Klasse? Es wäre sicherlich vermessen von diesem einem Rennen auf die gesamte Saison schliessen zu wollen. Dennoch werden die Ergebnisse in der FIA-GT Meisterschaft, der Lemans Serie, den 24 Stunden von Le Mans und der International GT-Open Serie nun interessiert von den Ferrari- bzw. Porsche-Kunden beobachtet werden.

Mit einer 2:04.985 war der PTG-Panoz deutlich abgeschlagen das schnellste Nicht-Ferrari-/Porsche Fahrzeug. Die Teams mit den Riley-Corvettes, Doran-Fords, Aston Martin Vantages (in Sebring nicht präsent, da Drayson-Barwell dort einen GT3-DBR9S einsetzten) und Vipers haben also noch mächtig Arbeit vor sich, ehe man sich in das Traditions-Duell der beiden grossen GT2-Marken einklinken kann.

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