Mehr Details zum BMW M3 GT2-Projekt
Der BMW GT2 ist nach langer Pause endlich wieder ein offiziell von der Spitze des Münchner Konzerns abgesegnetes GT-Projekt. Dr. Mario Theissen steht voll hinter dem Wagen der auf der 4. Generation des M3 basiert. „Eine Rennversion dieses Autos zu entwickeln, hat sich für uns geradezu aufgedrängt. Dass der neue BMW M3 serienmäßig von einem starken V8-Aggregat angetrieben wird, war dabei eine ideale Ausgangsbasis.“ Mitgetrieben von BMW Nordamerika wurde nun das ALMS-Projekt initiiert. BMW-NA-CEO Tom Purves baut auf die Historie der deutschen Marke im amerikanischen Rennsport. „Sportwagenrennen gehören vom ersten Tag an zur Geschichte von BMW Nordamerika. Nur zwei Wochen nach Gründung des Unternehmens im März 1975 siegte ein BMW CSL bei den 12 Stunden von Sebring. Wir sind zuversichtlich, dass der M3 der vierten Generation an die Erfolge seiner zwei Vorgänger anknüpfen wird. ...“.
BMW hat eine eng mit dem Motorsport verknüpfte Entwicklungsphilosophie. Das kommt nun auch beim neuen M3 zum Tragen. Die P65-Motorblöcke, die in der BMW Leichtmetallgießerei in Landshut – wo auch die BMW Formel-1-Aggregate gegossen werden – zum Rennmotor werden, bringen es auf 485 PS - 65PS mehr als in der Serie. Das Rennchassis des M3 GT2 ist breiter und deutlich leichter als ihr Serienpendant. Der umfangreiche Einsatz von kohlefaserverstärktem Kunststoff dient zur konsequenten Gewichtsreduktion. Für die Aerodynamik machten sich die BMW-Ingenieure F1-erprobter computergestützter CFD-Strömungssimulationen als auch aufwändige Windkanaluntersuchungen zu Nutze.
In den kommenden Monaten hat die Rennversion des BMW M3 eine intensive Testphase vor sich, in der bei BMW Motorsport als Entwicklungsfahrer Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx, Jörg Müller und der Brasilianer Augusto Farfus im Einsatz sein werden. Mit Sicherheit wird Ex-ALMS GT2-Champion Jörg Müller wie auch seine beiden Kollegen zur engeren Wahl des Pilotenkreises gehören wenn der M3 GT2 2009 unter der Ägide von Rahal Letterman Racing bei den 12h von Sebring 2009 sein Debüt gibt.
Einige ausgewählte technische Daten der BMW M3 Rennversion.
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Fahrzeuggewicht: 1150 kg
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Tankinhalt: 110 Liter
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Chassis/Karosserie: selbst tragende Stahlblechkarosserie mit eingeschweißter Sicherheitszelle aus hochfestem Präzisionsstahlrohr; pneumatische Vier-Stempel-Schnellhebeanlage
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Aerodynamikpaket: Frontschürze, Heckschürze, Motorhaube, Dach, Heckdeckel, Heckflügel, vordere Kotflügel und hintere Kotflügelverbreiterung aus CFK
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Kraftübertragung: Kohlefaserkupplung, 6-Gang sequenzielles Renngetriebe mit gerade verzahnten
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unsynchronisierten Gangrädern; zusätzliche Öl/Luft-Kühler; durch Schaltkraft
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gesteuertes Quick-Shift System mit Zündausblendung;
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mechanische Differenzialsperre und zusätzlichem Öl/Luft-Kühler
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Vorderachse: Gegenüber der Serie erhöhter Nachlaufwinkel und vergrößerter Spurweite sowie vergrößertem Radsturz; fünffach verstellbare Stoßdämpfer; Rohrstabilisator
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Hinterachse: Gegenüber der Serienversion vergrößerter Spurweite und vergrößertem Radsturz; fünffach verstellbare Stoßdämpfer;
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Bremsanlage vorn: Sechskolben-Bremssättel aus Aluminium; 380 mm Grauguss-Bremsscheiben
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Bremsanlage hinten: Vierkolben-Bremssättel aus Aluminium; 332 mm Grauguss-Bremsscheiben
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Lenkung: mit elektrohydraulischer Servounterstützung
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Räder: Aluminiumfelgen, 18 Zoll
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BMW P65 Motor. 8-Zylinder-V-Saugmotor, 3999 ccm, Bohrung x Hub: 92 x 75,2 mm, ca. 485 PS, ca. 500 Nm Drehmoment, DOHC Zylinderkopf mit vier Ventilen pro Zylinder, Vier oben liegende Nockenwellen mit Kettenantrieb; Acht Einzeldrosselklappen Luftsammler aus CFK mit ladungswechsel-optimierten Schwingrohren, Trockensumpfschmierung
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Motorsteuerung: BMW Motorsport ECU408 mit zwei leistungsstarken Mikroprozessoren; zylinderselektive Einspritzung und Zündung; BMW Motorsport Lambda Controller, Pit-Speed-Limiter und Quick-Shift-Funktion; Motordaten-Memory-System
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Energiemanagement: Elektrische Energieverteilung und Überwachung mit BMW Motorsport POWER400 Steuergerät, Vernetzung aller Sensoren und Aktuatoren mittels zweier Bussysteme, gewichtsoptimierter Kabelbaum
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Frei programmierbares LCD Display mit integrierten Schaltlampen im Cockpit
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Quick-Release-Multifunktionslenkrad mit integrierter Displaysteuerung