4. Cadillac-Sieg bei den 70. 12h Sebring

Wir schulden euch noch an dieser Stelle einen kurzen Überblick über die am vergangenen Wochenende absolvierte 70.te Ausgabe des 12 Stunden Rennen von Sebring, das im Unterschied zu den Vorjahren mangels Berichterstatter nicht mit einem vollwertigen Rennbericht von uns auf diesen Seiten begleitet werden konnte (hier geht es zum ersatzweise aufgeführten Rennergebnis auf unseren Seiten).

Dort erzielte das Chip Ganassi Team in der Nacht zu Sonntag unserer Zeit den 4. Cadillac-Sieg in der Geschichte des seit 1952 ausgefahrenen Klassikers. Das Pilotentrio Earl Bamber, Alex Lynn und Neel Jani setzte sich am Ende nach 351 Runden mit einem neuen DPi-Distanzrekord (der LMP1-Rekord von Audi 2009 liegt immer noch bei 383 Runden) in der noch 5 Autos umfassenden Spitzengruppe (3 Cadillacs und 2 Acura DPi) mit ihrem von Chip Ganassi eingesetzten Cadillac Racing Cadillac Dpi-V.R gegen die Markenkollegen von JDC Miller Motorsports (Tristan Vautier/Richard Westbrook/Loic Duval) und Wheelen Engineering Racing (Pipo Derani/Tristan Nunez/Mike Convay) durch. Der Abstand des Siegerwagens auf die Zweit-bzw. Drittplazierten betrug am Ende 6s bzw. 14,5s. Dabei gelang der Siegercrew der Triumph nicht ganz ohne Drama: eine Kollision mit einem LMP3 sowie ein Dreher nach einer Berührung mit einem hatten den dunkelroten #02 Wagen zweimal die Führung gekostet. Jedoch konnte sich Earl Bamber jeweils wieder in die Führung zurück erkämpfen, zumal die zwischenzeitlich führende JDC Miller Motorsports-Truppe mit einem überhitzenden Cockpit zu kämpfen hatte das Doppelstints für die Piloten gegen Rennende unmöglich machte. Sowohl für den Neuseeländer als auch für Neel Jani war es es der jeweils erste Sebring-Erfolg, während Alex Lynn bereits 2017 im damals noch von Wayne Taylor Racing eingesetzten Cadillac seinen ersten Sieg im zweiten Langstreckenklassiker in Florida feiern konnte.

In der LMP2-Klasse kamen 6 der 8 gestarteten Teams am Ende ins Ziel wobei hier das Feld naturgemäss ein wenig gestreckter ins Ziel einlief. Hier setzte sich zum dritten Mal in Folge beim Klassiker der PR1-Mathiasen Motorsports Oreca mit der Besatzung Ben Keating, Mikkel Jensen und Scott Huffacker als einzige Mannschaft mit 345 Umläufen gegen die eine Runde dahinter gelegenen Crews des Racing Team Nederland (van Eerd/v.d.Garde/Murry) und Era Motorsports (Merriman/Tilley/Dalziel) durch.

In der LMP3 Klasse kämpften am Ende nur noch 2 Mannschaften direkt hintereinander um den Sieg, wobei sich am Ende das Sean Creech Motorsport Trio Joao Barbosa, Malthe Jacobsen und Lance Willsey nach 331 absolvierten Runden trotz anhaltender Kuppluingsprobleme mit 48s Vorsprung vor dem Jr III Team (Balloch/Grist/Dickerson) und dem 8 Runden dahinter einlaufenden Performance Tech Wagen (Goldburg/Lindh/Shields) durchsetzen konnte. Alle 3 Mannschaften setzten auf einen Ligier JS P320 LMP3 als Einsatzfahrzeug. Die Duqueine-Wagen von AWA (Vierter) oder Mühlner Motorsport wurden hingegen durch Kollisionen zurück- bzw. aus dem Rennen geworfen.

Die GTD-Pro-Klasse wurde eine Beute des (angeblich) auf GT3-Niveau eingebremsten Corvette Racing Teams. Dabei profitierten die Corvette-Piloten Jordan Taylor, Antonio Garcia und Nicky Catsburg beim 12. Triumph der Corvette-Truppe beim Klassiker in ihrem umgebauten GTE-Wagen allerdings von einer BoP-Anpassung am Freitag, die dem Wagen einen 1mm grösseren Restriktor, damit 20 zusätzliche PS und einen 4l grösseren Tank bescherten, nachdem man zuvor in den Sessions lauter letzte Plätze belegt hatte (ein Schelm, wer hier ein erfolgreiches Sandbagging der amerikanischen Werksmannschaft vermutet). Der nur 4s dahinter einlaufende Lamborghini Huracán GT3 evo der TR3-Mannschaft mit Mirko Botolotti, Andrea Caldarelli und Marko Mapelli hatte trotz der hochklassigen Besatzung der ihre Reserven nicht ausreizenden amerikanischen Werkscrew Nichts entgegen zu setzen. Platz 3 in der Profi-Klasse der GT3 holte sich der mit einer Runde Rückstand gewertete Weather Tech Racing Mercedes AMG GT3 von Maro Engel, Jules Gounon und Cooper McNeil.

In der GTD-Klasse ging der Klassensieg trotz zweier Dreher bzw. Kollisionen an den Cetilar Racing Ferrari von Roberto Lacorte, Giogio Sernagiotto und Antonio Fuoco, wobei Ferrari-Werkspilot Fuoco hier einen entscheidenden Anteil am Triumph hatte. Zweiter in der am Ende 4 Autos umfassenden Spitzengruppe der Klasse wurde nach ebenfalls 321 Runden der Gilbert Korthoff Motorsports Mercedes AMG GT3 des Trios Juncadella/Skeen/McAleer vor dem Ferrari der AF Corse Mannschaft mit Mann/Perez-Companc/Vilander. BMW blieb trotz starker Vorstellung mit dem neuen BMW M4-GT3 in beiden Klassen nur der jeweils undankbare vierte Rang durch Rahal-Letterman-Lanigan Racing (GTD-Pro) und Turner Motorsport (GTD).

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