Kristensen und Biela verstärken Audi-Kader in Sebring
Kaum hatten wir gestern spekuliert, dass Audi die neuen „Youngster“ Rockenfeller und Luhr schon in diesem Jahr an das Steuer des Audi R10 Tdi lässt, da folgt die Korrektur durch Audi auf dem Fusse: Frank Biela und Tom Kristensen werden die Beiden Diesel-Boliden in Sebring verstärken. Die amtierenden Champions Capello / McNish (R10 TDI Startnummer 1) und Pirro / Werner (R10 TDI Startnummer 2) sind für die gesamte American Le Mans-Serie vorgesehen. Le Mans-Rekordsieger Tom Kristensen (mit McNish / Capello) und Frank Biela (auf dem Werner / Pirro-Wagen) verstärken in Sebring und Le Mans den Fahrerkader. Für die 24 Stunden von Le Mans hat Audi einen dritten R10 TDI genannt. Dieser Einsatz hängt jedoch laut Audi noch von der Finanzierung ab.
Bei Audi war man über den Winter nicht untätig und hat als Antwort auf die umstrittenen Reglementsanpasungen der IMSA dem Audi R10 Tdi noch einmal zahlreiche Detailverbesserungen verpasst. Im Bereich des V12 TDI-Motors wurde gemeinsam mit Partner Bosch die Elektronik optimiert. Die meisten anderen Maßnahmen zielten in Richtung Effizienz, Verbrauch, Haltbarkeit und Fahrbarkeit. Die maximale Leistung liegt unverändert bei rund 650 PS, die Leistungskurve wurde jedoch laut Audi spürbar verbessert. Das Kohlefaser-Monocoque des R10 TDI blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert. An der Außenhaut gab es nur minimale aerodynamische Retuschen, die auf den ersten Blick nicht auffallen. Der gesamte Antriebsstrang wurde reibungs- und gewichtsoptimiert. Auch die beiden Diesel-Partikelfilter sind nun kleiner und leichter. Reifenpartner Michelin lieferte neue Mischungen und Konstruktionen, um die Balance zwischen Vorder- und Hinterachse zu verbessern. Weiterentwickelt wurden zudem das Fahrwerk und die Stoßdämpfer des R10 TDI.
Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Motorsportchef, unterstreicht die Bedeutung des 12h-Klassikers: "Sebring ist für Audi traditionell ein sehr wichtiges Rennen. Einerseits ist es für uns immer die Generalprobe für Le Mans, andererseits der Auftakt der American Le Mans-Serie, bei dem wegen der 12-Stunden-Distanz zusätzliche Punkte vergeben werden. Wir haben uns gut vorbereitet, wissen jedoch, dass aufgrund der neuen Rahmenbedingungen ein ganz schwieriges Rennen vor uns liegt. Unser R10 TDI muss erstmals mit einem kleineren Tank starten, und die LM P2-Fahrzeuge werden ihm von der Performance her ganz nahe sein. Unser Ziel ist es trotzdem, nach sieben Sebring-Triumphen in Folge auch dieses Mal um den Sieg zu fahren."
Marco Werner war 2006 nur Testfahrer für Audi "Ich bin natürlich unheimlich glücklich, wieder eine volle Saison vor mir zu haben und freue mich sehr auf Sebring. Endlich kann ich wieder richtig ins Renn-Business eingreifen. Ich hoffe, dass ich wieder schnell in den Rhythmus komme, denn zu testen ist doch etwas anderes als Rennen zu fahren."
Frank Biela – vierfacher Le Mans Sieger – ist heiß auf seine beiden Einsätze: "Ich fahre in diesem Jahr nur zwei Rennen: Sebring und Le Mans. Umso wichtiger ist Sebring für mich. Das Rennen hat unheimlich viel Prestige, es wäre toll, dort ein weiteres Mal zu gewinnen. Es ist jedoch auch unsere einzige Chance für uns, als Team vor Le Mans in einem Rennen zu sehen, ob alles perfekt zusammen funktioniert. Ich freue mich darauf."