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Die GTD bei den 24h Daytona, ein Blick in die Welt der Zahlen

Der Auftakt zur US-Saison ist seit zwei Wochen Geschichte, ein Blick zurück auf die Daten der GTD-(GT3-)Klasse bei den 24h Daytona sei uns noch vergönnt. daytonatrack_sectors.pngDie neuen und umfangreicheren Maßnahmen zum Ausbalancieren der Performance unterschiedlicher Fahrzeugmodelle seitens der IMSA mussten sich einer ersten Bewährungsprobe unterziehen. Der erste Schuss war bis auf ein paar Ausreißer erfolgreich.

Bei der Betrachtung der verschiedenen Modelle richten wir uns nach der Performance de jeweils Bestplatzierten der Marke. Außerdem geht es uns hier und heute nur um die reine Leistung auf der Strecke. Hierfür wurde die Strecke in 5 Sektoren unterteilt.
1. Start & Ziel bis Ende Infield/Eingang erstes Banking, als Richtlinie für den Abtrieb
2. Bus Stop-Schikane, ebenso für den Abtrieb
3. Sektor 4 + 5/das erste Banking, hier geht es um die Beschleunigung
4. Sektor 8 + 9/zweites Banking, ebenso Beschleunigung
5. Ausgang zweites Banking bis Start & Ziel, hier zählt der Topspeed

 

#98 Aston-Martin - Aston Martin Vantage GT3 – Dalla Lana, Lauda, Lamy, Stanaway: Im Durchschnitt der 140 schnellsten Rennrunden auf einem Niveau mit dem späteren Sieger-Audi. Die Stärken des Aston Martin liegen in den Beschleunigungsphasen. Im Infield fehlen 0,5 Sekunden auf Audi/Lamborghini, im Topspeedsektor Mittelmaß. Wie zu erwarten war Pedro Lamy der schnellste Fahrer, gefolgt von Richie Stanaway.

#44 Magnus Racing – Audi R8 LMS GT3 – Potter, Seefried, Lally, Rast: Im Durchschnitt der 140 schnellsten Rennrunden fehlen 0,6s auf den Bestplatzierten Lamborghini. Die Stärken des Audi liegen eindeutig in den Handlingabschnitten: Im Infield schnellster, ebenso im kurzen Abschnitt der Bus Stop-Schikane. In den Beschleunigungssektoren Sektor 4-5 sowie Sektor 8-9 muss man sich hinten anstellen. Beim Topspeed kann nur BMW knapp geschlagen werden. Schnellster Fahrer war René Rast, dahinter Andy Lally, dicht gefolgt von Marco Seefried.

        Durchschnitt der 140 schnellsten Zeiten
      Gesamtstrecke Infield Bus-Stop Beschleunigung   Topspeed
Nr. Modell Team Bestzeit Durchschnitt S1 - S3 S7 S4 - S5 S8 - S9 S10 - S12
98 Aston Martin Vantage GT3 Aston Martin Racing 01:47.387 01:48.195 00:56.520 00:10.005 00:13.951 00:13.112 00:08.524
44 Audi R8 LMS Magnus Racing 01:47.216 01:48.198 00:56.070 00:09.828 00:14.206 00:13.333 00:08.605
97 BMW M6 GT3 Turner Motorsport 01:48.140 01:48.915 00:56.551 00:09.939 00:14.162 00:13.353 00:08.707
93 Dodge Viper GT3-R Riley Motorsports 01:47.820 01:48.565 00:56.799 00:10.086 00:13.985 00:13.152 00:08.457
63 Ferrari 458 Italia GT3 Scuderia Corsa 01:47.737 01:48.738 00:56.803 00:10.294 00:13.980 00:13.129 00:08.434
28 Lamborghini Huracan GT3 Konrad Motorsport 01:46.424 01:47.546 00:56.202 00:10.178 00:13.814 00:13.030 00:08.377
540 Porsche 911 GT3 R Black Swan Racing 01:47.416 01:48.104 00:56.186 00:09.932 00:14.076 00:13.256 00:08.575
                   
11 Lamborghini Huracan GT3 O'Gara Motorsport 01:45.873 01:46.850 00:56.014 00:10.074 00:13.700 00:12.908 00:08.239

#97 Turner Motorsport – BMW M6-GT3 – Marsal, Palttala, Martin, Krohn: Bei den 140 schnellsten Rennrunden verliert man auf den siegreichen Audi 0,7s, auf den Konrad Lamborghini gar 1,4! Nur in der Bus Stop-Schikane kann man sich sehen lassen, den Schwung hier heraus allerdings nicht nutzen: Bis Start & Ziel ist man wieder langsamstes Fahrzeug mit dem niedrigsten Topspeed. Maxime Martin und Jesse Krohn liegen vom Speed her gleichauf.

#93 Riley Motorsports – Dodge Viper GT3-R – Keating, Robinson, Mosing, Foss, Faulkner: In den 140 schnellsten Rennrunden 0,4s hinter dem siegreichen Audi – alleine im Infield gehen 0,7 Sekunden verloren. Die Stärken des Amerikaners liegen in der Beschleunigung und im Topspeed. Damien Faulkner war schnellster Fahrer, gefolgt von Gar Robinson.

#63 Scuderia Corsa – Ferrari F458 GT3 Italia – Nielsen, Balzan, Siegel, Renauer: Im Schnitt der 140 schnellsten Rennrunden liegt das eigentlich schon abgelöste Ferrari-Modell auf P6 der 7 Marken. Im Infield und der Bus Stop-Schikane am langsamsten, kann man den verlorenen Boden in der Beschleunigung sowie beim Topspeed zum Teil wieder aufholen. Stärkster Fahrer des Quartetts war Alessandro Balzan, Jeff Segal und Robert Renauer folgen gleichauf.

#28 Konrad Motorsport – Lamborghini Huracán GT3 – Ineichen, Babini, Willsey, Basseng: Die 140 schnellsten Rennrunden hat das deutsche Team im Durchschnitt um 0,6 Sekunden schneller zurückgelegt als der siegreiche Audi. Während in den Abtriebssektoren Infield und Bus Stop 0,13 und 0,35 Sekunden verloren gehen, sind die Beschleunigungsabschnitte (0,4 und 0,3 Sekunden) sowie der Topspeedsektor (0,23 Sekunden) eindeutig in der Hand des italienische Pendant. Mit Marc Basseng, Fabio Babini und Rolf Ineichen liegen gleich drei Fahrer auf einem Niveau, während Franz Konrad wie bei den 24 Stunden von Dubai zwar genannt war, aber keine Rennrunde absolviert hat.

#540 Black Swan Racing – Porsche 911 GT3 R – Pappas, Catsburg, Long, Pilgrim: Bei den 140 schnellsten Rennrunden schnellster der Lamborghini-Verfolger. Das neue Weissacher Renngerät zeigt keine echte Schwäche, bei allen Sektoren liegt man im guten Mittelmaß. Patrick Long und Nicky Catsburg sind die schnellsten Fahrer gewesen.

gtd_topspeed_daytona.jpgUm die Zahlen im korrekten Verhältnis zu sehen, müssen wir noch einen Blick auf das eigentlich dominierende Fahrzeug der Klasse werfen:

#11 O’Gara Motorsport – Lamborghini Huracán GT3 – Bell, Sweedler, Piscopo, Antinucci: Den Durchschnitt der 140 schnellsten Rennrunden führt dieser Lamborghini ganz klar an: 0,7 Sekunden Vorsprung auf den Konrad-Lamborghini und 1,3 Sekunden auf den siegreichen Audi sprechen eine deutliche Sprache. Hier scheint die Mannschaft das beste Gesamtpaket geschnürt zu haben (und bei der BoP gemogelt?), denn in allen Sektoren war man 0,1 – 0,2 Sekunden schneller als das Konrad-Pendant. Selbst der Topspeed lag durchschnittlich um 5 km/h höher, den Audi überflügelte man gar um 10 km/h!

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