Freude im Jurassic Park: Trans-Am kehrt zurück
Die Altspatzen wollen es wieder wissen: 2009 nimmt die Trans-Am Series einen neuen Anlauf.
Vier Jahre nach der letzten Kür eines Meisters und drei Jahre nach den letzten beiden Jubiläumsrennen gräbt der Sports Car Club of America die traditionsreiche Marke wieder aus, auch die bulligen Rohrrahmen-Autos werden exhumiert.
Ein weiterer T/A-Haudegen stellt das Budget auf: Gregg Pickett war vor 30 Jahren Champion, mit dem Bodybuilder-Shake Muscle Milk seiner Firma Cytosport macht er den Hauptsponsor.
Der Markt hat sich in den vier Jahren der Abwesenheit sehr gewandelt: die ehemaligen T/A-Teams haben sich in alle Winde zerstreut.
Denn Alternativen gibt es mittlerweile ja einige – sei es die Grand-Am samt ihrer Koni Challenge oder die heute bestens etablierte Speed World Challenge des SCCA.
Ob alle früheren Fixstarter, geschweige denn neue Teams, dem Ruf folgen werden? Außerdem - und das wiegt vermutlich noch schwerer - findet gerade eine Wirtschaftskrise statt.
Der SCCA organisiert den Relaunch wieder selbst (von 2001 bis ’05 war die Meisterschaft ja quasi in Lizenz verpachtet), und zwar auf niedrigerem Niveau: Als Basis dienen die großen Clubrennen („Nationals“) des SCCA, wo die guten alten Rohrrahmen-Autos der Klasse GT-1 (die nichts mit der FIA-GT1 zu tun hat) heute ihre Heimstatt haben.
Acht Rennen soll es nächstes Jahr geben, fünf Termine stehen schon fest:
21./22. März Road Atlanta
17.-19. April Virginia International Raceway
15.-17. Mai Mosport
12.-14. Juni Portland
11./12. Juli Watkins Glen
Das Format: jeder Lauf geht über 90 Meilen oder ca. 144 Kilometer, ohne Boxenstopp.
Club-Präsident Jim Julow spricht von einer „Grass-Roots-Serie, die in den nächsten Jahren das Potential hat, zu einer Profiserie heranzuwachsen.“ – Dann sollte man sich allerdings auch eine schlaue Reglementänderung überlegen, denn mit denselben alten Autos hat man bei allem V8-Zauber auf längere Sicht wohl nichts mehr zu bestellen.
Seit 2005 hat es einige Versuche einer Trans-Am-Nachfolgerin gegeben, mit phantasievollen Namen wie American GT oder die Pan-American GT. Gefruchtet haben sie letztlich ebenso wenig wie der NASCAR-Wunsch, die GT-Klasse seiner Grand-Am in Trans-Am umzunennen. Am Leben ist noch die V8 StockCar Road Racing Series, die sich hauptsächlich an die Betreiber von NASCAR-Rundstreckenautos wendet.