SRO GT4-Trophy 2013

nringstart1.jpgDie SRO unternimmt einen neuen Anlauf eine Top-GT4-Serie zu installieren. Nach dem Ende des FIA-GT4 Europacups aufgrund der Insolvenz des belgischen Veranstalters Anfang dieses Jahres (wir berichteten) will man 2013 einen neuen Anlauf starten. 2013 soll eine neue GT4-Trophy geschaffen werden die in fünf Rennen im Rahmen nationaler europäischer Rennserien ausgetragen wird. Die besten vier Rennen sollen dann zur Trophy zählen, wobei teilnehmende Teams nach technischen und sportlichen Regularien der SRO teilnehmen sollen. Punkte werden für eine Team- und Fahrerwertung vergeben. Eine dritte Wertung wird als „Gentleman-Trophy“ für Fahrer mit Bronze-Status ausgeschrieben.

Derzeit sind vier Termine fixiert, dies sind:
19.05. Silverstone (Britische GT Serie)
27.07. Spa-Francorchamps (im Rahmen des 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps)
17.08. Anderstorp (Schwedische GT)
13.10. Zandvoort (Niederländische GT4-Meisterschaft)

Termin und Ort der 5. Runde sind noch offen. Als Möglichkeiten kommen hier die GT4-Klassen enthaltenden Serien in Italien, Frankreich oder – was eine Sensation wäre – die VLN Langstreckenmeisterschaft in Betracht. Mit dieser hatte man just eine technische Vereinbarung getroffen, die vorsieht, dass die veranstaltende VLN-Orga und der ADAC das technische Reglement sowie die aktuellen BoP-Einstufungen für die SP10-Klasse übernehmen.

dutchgt4.jpgIn den Niederlanden geht die Niederländische GT4-Meisterschaft mittlerweile in die 5. Saison in Folge und in Schweden hat man just eine Vereinbarung mit dem schwedischen Promotor Leif Lindstrom über die Ausrichtung eine neuen schwedischen GT4-Serie getroffen. Diese soll am 10. Januar auf der Autosport International Show in Birmingham unterzeichnet werden. Als Reifenpartner für die neue Serie soll ab 2014 Avon Tires agieren. Die aktuelle BoP der GT4-Klasse soll am 06.-08. März in Zandvoort stattfinden. Dabei soll die Performance der 2010´er Saison als Grundlage genommen und einige leistungssteigernde Entwicklungen der letzten Jahre aus Kostengründen zurückgenommen werden.

Das wiedererwachte Interesse Stephane Ratels an der GT4 kommt nicht von ungefähr. Der überragende Erfolg der GT3 hat einflussreiche Neider auf den Plan gerufen, welche die Kategorie zu vereinnahmen versuchen. Der ACO hat im vergangenen Jahr seine Einstellung zur Erfolgsklasse der SRO angesichts des offensichtlichen Teilnehmerschwundes in der GTE von kategorischer Ablehnung zu unverhohlener Anbiederung komplett geändert. Als man gar im Schulterschluss mit der FIA laut über eine Vereinigung von GT3 und GTE-Klasse nachdachte und entsprechende Kommissionen einrichtete, schrillten beim französischen SRO-Chef alle Alarmglocken. Zudem haben auch schon einige nationale Meisterschaften, so das ADAC GT-Masters, 2012 die SRO-Partner vor die Tür gesetzt und kochen ab sofort ihr eigenes BoP-Süppchen. Hinzu kommt das trotz aller Bemühungen um Kostenkontrolle die Hersteller dennoch Wege gefunden haben, die stetig steigende Price-Cap - derzeit 400.000 Euro pro Wagen - zu umgehen, etwa durch spezielle Endurance-Upgrade-Kits. aston_camaro.jpgDer Kostentod der GT3 rückt da trotz des noch offensichtlichen Erfolges der Klasse in den Bereich der Möglichkeiten. 

Die derzeit mit 130.000 Euro bezifferten GT4 sind da für einen theoretisch noch breiteren Kundschaftskreis gedacht – nur fehlen derzeit attraktive Top-Einsatzserien, die es einem der bislang engagierten Hersteller - Aston Martin, Ginetta, BMW, Porsche, Corvette, Lotus, KTM, Nissan, Donkervoort, Camaro und Maserati – erlauben, wie in der GT3 dutzendweise Autos zu verkaufen. Neue Modelle sollen in dieser Saison mit dem derzeit schon mit nationaler Homologation laufenden Mazda MX5, dem Toyota GT86 und dem Hyundai Genesis Coupé hizukommen. Mit der GT4-Trophy nimmt Ratel nun das Heft wieder in die eigene Hand – und rüstet sich damit für den Fall, dass die GT3 ihm von der FIA irgendwann einmal aus der Hand genommen werden sollte.

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