GT4 ES mit knapper Meisterschaftsentscheidung am Nürburgring
Nach zwölf Saisonrennen über jeweils eine Stunde und maximal 300 zu vergebenden Meisterschaftspunkten waren es am Ende ein Vorsprung von 1,174 Sekunden, der Alec Udell (USA) und Simon Knap (Niederlande) in ihrem MDM-BMW den Meistertitel im Silvercup der GT4 European Series bescherte. Doch der Reihe nach:
Im Samstagsrennen erzielten weder Knap und Udell noch die vor dem Wochenende noch in der Meisterschaft führenden Leipert-Mercedes-Piloten Jan Kisiel (Polen) und Max Koebolt (Niederlande) ein absolutes Top-Ergebnis. Der Tagessieg ging stattdessen an Alex Lampertz (Deutschland) und Romain Monti (Frankreich) im Bullit Racing Mercedes vor Ricardo van der Ende (Niederlande) und Euan McKay (UK) im Ekris-M4. Udell und Knap beendeten das Rennen auf Platz 5 – und verkürzten den Meisterschaftsrückstand auf die neuntplazierten Koebolt und Kisiel auf damit noch zwei Punkte.
Da sich Udell für das Sonntagsrennen mit Platz 4 deutlich besser qualifiziert hatte als Kisiel, der nur auf dem dreizehnten Platz ins Rennen ging, lang der Vorteil nun bei der MDM-BMW-Mannschaft. Kisiel – und später Koebolt – gelang es im Laufe des Rennens, sich in die Top 10 vorzukämpfen. Da Simon Knap in seinem Stint seinerseits einen Platz verloren hatte, fanden sich die beiden Titelkandidaten in den letzten fünf Minuten des Rennen direkt hintereinander auf der Strecke. Koebolt konnte die Lücke zu Knap jedoch nicht mehr zur Gänze schließen und so waren es am Ende die oben erwähnten 1,174 Sekunden, die dem Niederländer und seinem polnischen Co-Piloten zur Meisterschaft fehlten.
Besonders bitter dabei: Da Udell und Knap im Sonntagsrennen 10 Punkte und Kisiel und Koebolt derer 8 holten, lagen am Ende der Saison damit beide Titelkandidaten punktemäßig gleichauf; entscheidend war damit die Anzahl der Saisonsiege und hier hatten Udell und Knap mit drei Tageserfolgen die Nase knapp vor Kisiel und Koebolt. Den letzten Tagessieg der Saison holten derweil gänzlich unbeeindruckt vom Kampf um den Titel die beiden Ekris-Piloten Ricardo van der Ende und Euan McKay vor Reinhard Kofler (Österreich) und Patric Niederhauser (Schweiz) im KTM X-Bow GT4 und Dan McKay (UK) und den lange Zeit ebenfalls aussichtsreich im Titelkampf liegenden Benjamin Lessennes (Belgien) im Equipe Verschuur McLaren.
In der Pro/Am-Wertung gingen beide Tagessiege an Gabriele Piana (Italien) und Marius Zug (Deutschland) im RN Vision STS-BMW, die sich in der Meisterschaft dennoch mit Platz 2 begnügen mussten, da auch die meisterschaftsführenden Luci Trefz (Deutschland) und Marcus Paverud (Norwegen) mit zwei zweiten Plätzen solide punkteten und so einen kleinen Punktevorsprung ins Ziel retteten und ihrem Team Leipert-Motorsport damit den Titel sowohl in der Pro/Am-Wertung als auch in der klassenübergreifenden Teamwertung bescherten. Bei den Amateuren gingen beide Tagessiege an Johann Vannerum und Jean Luc Behets im SRT-Mercedes; den Meistertitel sicherten sich allerdings die beiden Aston-Martin-Piloten Clement Seyler und Pascal Bachmann.